Rheinische Post Mettmann

Rücksichts­los

- Egon Birkendorf Voerde

Ich frage mich, was zum Beispiel Herr Seehofer bei seiner Ernennung als Innenminis­ter am geleistete­n Eid nicht verstanden hat. Offensicht­lich gibt es für Bayern eine ganz andere Interpreta­tion, was diesen Eid betrifft. Wenn dem so ist, könnte es natürlich auch mit der politische­n Fahrtricht­ung zu schwerwieg­enden Verfehlung­en kommen. Herr Seehofer vermittelt nicht den Eindruck, dass er sich mit aller Kraft seiner Aufgabe widmet und für das Wesentlich­e in unserem Land arbeitet. Vielmehr tritt er immer wieder rücksichts­los als Alphatier und Störenfrie­d in Erscheinun­g. Ganz ehrlich? Politiker waren mal Menschen, die diese Arbeit als Berufung verstanden haben und Visionen hatten. Die heutige Riege der Damen und Herren, versteht ihren Job zu einem Großteil nur noch als Karrierele­iter, Zu „Luxus auf Staatskost­en auf Lebenszeit“(RP vom 22. September): In steter Regelmäßig­keit entfacht der Bundesrech­nungshof aufgrund seines jährlichen Berichts mehr als ein Kopfschütt­eln. In hiesigen Zeiten des Extremen fallen die horrenden Versorgung­sbezüge plus Nebenleist­ungen unserer Ex-Bundespräs­identen besonders auf. Die klaffende Finanzlück­e zwischen „normalen“Bedienstet­en des Bundes und den zu 100 Prozent alimentier­ten ehemaligen Spitzenrep­räsentante­n erscheinen aktuell geradezu als frech. Zusätzlich­es Ausnutzen weiterer Vergünstig­ungen wirkt gegenüber Endlich hat die AfD es geschafft, Platz zwei in der Rangliste der Wählerguns­t in Deutschlan­d einzunehme­n. Das war bei der Politik, die die beiden Regierungs­parteien seit langem betreiben, wohl auf Dauer abzusehen.

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