Rheinische Post Mettmann

VfB 03 freut sich auf die „große Fortuna“

Schon zweimal forderten die Hildener Fußballer die Profis. Am Donnerstag kommt die Fortuna als Bundesligi­st an den Bandsbusch.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Die Fußballer desVfB 03 absolviere­n mal wieder eine englische Woche. Allerdings ist die nur bedingt dem Oberliga-Spielbetri­eb geschuldet. Denn nach dem Remis beim SC Velbert empfangen die Hildener am Donnerstag (19.30 Uhr) auf dem Naturrasen am Bandsbusch den Bundesligi­sten Fortuna Düsseldorf zum Freundscha­ftsspiel, ehe am Sonntag mit dem Abstiegsdu­ell gegen den SC Union Nettetal wieder der Meistersch­aftsalltag auf die Mannschaft von Marc Bach wartet.

Auch einen Tag nach dem 1:1 beim Aufsteiger SC Velbert hadert der VfB-Trainer noch mit dem mageren Punktgewin­n.„Wir haben ein echt gutes Spiel gemacht, aber leider die Vielzahl von Chancen nicht verwertet. Wir hatten einen Sieg verdient, mussten am Ende aber glücklich sein, wenigstens den einen Punkt zu holen“, lässt Bach die Partie noch einmal Revue passieren. Nun aber freut sich der 40-Jährige auf das Glanzlicht in dieser Woche.

„Für den Verein, die Mannschaft, aber auch die ganze Stadt ist das eine schöne Sache, dass ein Bundesligi­st kommt. Das ist eine Abwechslun­g zum Liga-Alltag, auch wenn die Partie in zwei wichtige Meistersch­aftsspiele eingebette­t ist“, stellt Bach fest. Das gilt wohl für beide Mannschaft­en, denn auch die Fortunen müssen nach der 0:2-Niederlage gegen Schalke 04 erst einmal Wunden lecken. Zumal das Team von Friedhelm Funkel dadurch auf einen Abstiegspl­atz abrutschte. Eine Region, die die Hildener zur Genüge ken- nen, denn sei ihrer Oberliga-Zugehörigk­eit kämpfen sie jedes Jahr aufs Neue hart um den Klassenerh­alt.

Ein Vergleich, den Bach – natürlich – so nicht stehen lassen will. „Da liegen schon ein paar Ligen dazwischen“, sagt er mit einem Lachen, denn der Respekt vor dem Nachbarn ist groß. „Für ins das eine sehr gute Trainingse­inheit, aus der wir viel lernen können – vor allem im Spiel gegen den Ball“, betont er. Will heißen: Der VfB 03 ist vor allem in der Defensive gegen den übermächti­gen Kontrahent­en gefordert. „Wir wollen weiter Kontinuitä­t reinbekomm­en – ein Trend ist schon zu erkennen“, erklärt Bach.

Das erste Freundscha­ftsspiel des Oberligist­en gegen die Fortuna stieg 2013. Seinerzeit kassierten die Hildener unter Trainer Toni Molina eine 0:4-Niederlage. Zwei Jahre später schenkten die Düsseldorf­er dem Gastgeber sogar ein halbes Dutzend Tore ein, dennoch war Coach Georg Kreß vom engagierte­n Auftritt seiner Mannschaft begeistert. Im Fortuna-Team stand seinerzeit mit Ihlas Bebou übrigens ein Spieler, der in jungen Jahren für den VfB 03 auflief.

Mit Stefan Schaumburg, Fabian zur Linden und Patrick Percoco waren schon drei Hildener bei den ers- ten beiden Duellen mit von der Partie. Von einer Routineang­elegenheit mag zur Linden dennoch nicht sprechen. Gleichwohl gesteht er: „Das ist eine schöne Geschichte, aber es berührt mich nicht so sehr.“Der stellvertr­etende Kapitän des VfB 03 betont: „Für viele Spieler ist es eine schöne Erfahrung, aber es ist auch eine Mehrbelast­ung, die da auf uns zukommt. Und letztlich spielen wie immer elf gegen elf und dazwischen ist der Ball – man darf es nicht überbewert­en.“Mit Blick auf die nächsten wichtigen Meistersch­aftsbegegn­ungen hofft zur Linden für beide Teams, „dass sich keiner verletzt“. Und ergänzt: „Alle sollen ihr Bestes geben. Ich hoffe, dass wir viel Spaß haben – und vielleicht mal ein Tor schießen.“Denn ein Treffer blieb den Hildenern bislang gegen die Fortuna verwehrt.

Ein Ziel, das auch für Patrick Percoco ganz oben ansteht. „Ein Tor wäre schön, egal, wer es macht Hauptsache, wir machen es“, sagt der 26-Jährige. Und ergänzt: „Ein Spiel gegen die Fortuna ist immer etwas Besonderes, und das erste Mal kommen sie als Bundesligi­st zu uns.“Percoco freut sich auch für die vielen Fortuna-Fans in der Stadt: Sein persönlich­es Glanzlicht:

„Mein Neffe kommt auch zuschauen. Er ist neun Jahre und in dem Alter ist es eine tolle Sache, den Onkel vor einer Kulisse von vielleicht 2000 Zuschauern gegen die Fortuna spielen zu sehen.“Aber auch Patrick Percoco blickt bereits nach vorne. „Wir wollen alle unser Bestes geben und den Schwung mitnehmen. Vielleicht schaffen wir es dann am Sonntag, wirklich mal eine kleine Serie zu starten.“

Marc Bach will am Donnerstag allen zur Verfügung stehenden Spielern aus dem Oberliga-Kader die Chance geben, gegen die Fortuna Bundesliga-Luft zu schnuppern. Geplant ist, dass jeder Fußballer 45 Minuten zum Einsatz kommt. „Wir wollen zwei schlagkräf­tige Teams auf die Beine stellen. Gegen einen Bundesligi­sten ist das dann eine sehr gute Trainingse­inheit“, betont der VfB-Trainer. Und fügt hinzu: „Am Ende wollen wir aber auch ein gutes Ergebnis erzielen.“Das heißt: Die Niederlage soll nicht zweistelli­g ausfallen, so wie es unlängst noch derVfL Benrath erleben musste. Neben dem rotgesperr­ten Zissis Alexandris fehlen Marcel Elsner (Adduktoren­probleme) und Erwin Mombasa (Schambeine­ntzündung).

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RP-FOTO: HOMÜ
 ?? RP-FOTO: ARCHIV/TEPH ?? Trainer Marc Bach hofft auf ein akzeptable­s Ergebnis.Der Reiz ist geblieben, das Personal hat gewechselt: Nils Remmert (l.) und Manuel Schulz (2.v.r.), die 2015 noch im Freundscha­ftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf aufliefen, spielen inzwischen ebenso für neue Vereine wie Kerem Demirbay, der jetzt für die TSG Hoffenheim­antritt.
RP-FOTO: ARCHIV/TEPH Trainer Marc Bach hofft auf ein akzeptable­s Ergebnis.Der Reiz ist geblieben, das Personal hat gewechselt: Nils Remmert (l.) und Manuel Schulz (2.v.r.), die 2015 noch im Freundscha­ftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf aufliefen, spielen inzwischen ebenso für neue Vereine wie Kerem Demirbay, der jetzt für die TSG Hoffenheim­antritt.
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RP-FOTO: KÖHLEN Fabian zur Linden wünscht seinem Team viel Spaß.
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RP-FOTO: AR/TEPH Patrick Percoco will seinem Neffen ein gutes Spiel bieten.

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