Nobelpreisträger-„Jubiläum“bei Qiagen
25 Nobelpreisträger waren oder sind seit 1995 Kunden des Hildener Unternehmens.
HILDEN Die Zahlen künden von Dramatik: 43 Prozent aller Frauen und 51 Prozent der Männer in Deutschland erkranken im Laufe ihres Lebens an Krebs. Doch es gibt immer wieder Hoffnung, was die Zahl medizinischer Durchbrüche betrifft. Die jüngste trägt den Namen James Allison – und die hat auch in Hilden für einige Begeisterung gesorgt.
Der US-Mediziner, frisch gekürter Nobelpreisträger, hat gemeinsam mit seinem japanischen Kollegen Tasuku Honjo entdeckt, dass bestimmte Proteine wie eine Bremse auf das Immunsystem wirken und es davon abhalten, selbstständig Tumorzellen zu bekämpfen. Wird diese Proteinbremse gelöst, attackieren die Immunzellen die krank machenden Krebszellen.
Das ermöglicht dem Körper eine schnellere Immunreaktion. Erste Therapien, die auf diesem Konzept basieren, sind für verschiedene Krebsarten bereits verfügbar.
Die Bekanntgabe Allisons
als Preisträger ist in der vergangenen Woche auch in Hilden mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Zählt derWissenschaftler doch zu den hochkarätigen Kunden des Unternehmens Quiagen, das als Anbieter von Probenvorbereitungsund Testtechnologien für die molekulare Diagnostik, akademische Forschung und pharmazeutische Industrie selbst regelmäßig positiv
in den Schlagzeilen der großenWissenschafts-Magazine vorkommt. 25 Nobelpreisträger sind bisher auf der Kundenliste verzeichnet – Qiagen darf also ein Silberjubiläum der besonderen Art feiern.
Der Name Allison war denn auch kaum verkündet, da stellte das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite im Internet auch schon fest: „Wir gratulieren zum diesjährigen No- belpreis.“Qiagen-Sprecher Robert Reitze legte gestern im Gespräch mit unserer Redaktion gleich noch einmal nach: Allison sei einer von vielen auf der langen Liste von Qiagen-Kunden, die mit diesem wohl weltweit prestigeträchtigsten Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden seien – dazu wohl derjenige, dessen Entdeckung der Bevölkerung am schnellsten und unmittelbar zu vermitteln sei, betonte er auf Anfrage.
Wissenschaftlichen Fortschritt möglichst schnell anwendbar zu machen – das ist doch ein Anliegen des Hildener Unternehmens, das mehr als 35 Tochterunternehmen in 25 Ländern unterhält. Erst im April dieses Jahres machte es wieder einmal von sich reden, als es darum ging, wie hoch der Anteil von innovativer Technologie bei der erfolgreichen Bekämpfung von Krebs ist.
Denn mit Hilfe digitaler Datenanalyse wollen Unternehmen und Wissenschaftler die Behandlung der Volkskrankheit präziser machen. Dazu gebe es bestechende Ideen, hieß es. Und unter der Überschrift „Der neue Kampf gegen den Krebs“wurde auch Qiagen ausdrücklich positiv erwähnt.
James Allison ist übrigens nicht das jüngste Preisträger-Beispiel: Das stammt vom vergangenen Mittwoch: Da wurde die US-Forscherin Frances Arnold für ihre Beiträge zur Entwicklung einer grünen chemischen Industrie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Sie ist also sozusagen die Jubiläumspreisträgerin.
Auf jeden Fall ist man in Hilden stolz, „Jahr für Jahr dabei mithelfen zu können, wissenschaftliche Durchbrüche zu ermöglichen“, betont Sprecher Reitze: „25 Nobelpreisträger in den Kategorien Physiologie oder Medicine und Chemie waren oder sind seit 1995 unsere Kunden, mit denen wir natürlich auch weiterhin im Austausch stehen und Forschung mit unseren Produkten und Services unterstützen“, sagt der Public-Relations-Manager.
Eine schon jetzt beeindruckende Zahl, bei der es vermutlich nicht bleiben wird.