Metzkausener vermissen ein Lebensmittelgeschäft
Der Edeka-Laden an der Florastraße ist seit einem Jahr geschlossen. Me-Impulse schlägt einen Bioladen vor.
METTMANN (tpp/cz) Seit vor über einem Jahr der Edeka-Markt an der Florastraße ausgezogen ist, gibt es in Metzkausen in unmittelbarer Nähe keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Der nächste Supermarkt befindet sich am Peckhaus und an der Berliner Straße. Die Unzufriedenheit der Anwohner wächst.
Nun hatte der Bürgerverein Metzkausen die Werbegemeinschaft Mettmann Impulse zu seinem monatlichen Bürgerstammtisch eingeladen, um mit den Anwohnern über Lösungsvorschläge zu diskutieren. Viel Konkretes ist dabei allerdings nicht herausgekommen.
Früher habe es immer einen Lebensmittelmarkt und eine Bäckerei in Metzkausen gegeben, sagte eine Frau. „Das war gleichzeitig ein sozialer Kontaktpunkt, wo gerade die älteren Leute die Gelegenheit hatten, sich zu unterhalten. Plötzlich war alles weg“. „Die Wohnqualität hat sich sehr verschlechtert durch das Abwandern der Gastronomie“, beklagte ein Mann. Nur in den beiden Tennisclubs und im China-Restaurant an der Florastraße gibt es noch eine funktionierende Gastronomie. „Die Florastraße ist eigentlich nur ein Symptom“. Ältere Leute müssten nun mit dem Bus zur Berliner Straße oder in die Innenstadt zum Einkaufen fahren, weil zu Rewe am Peckhaus kein Bus fahre.
Das Problem sei, dass Ketten wie Rewe und Edeka so groß geworden seien, dass sie eine Mindest-Quadratmeterzahl für ihre Ladenlokale voraussetzen könnten. Die Räume in Metzkausen seien für sie zu klein. Andere Anbieter gebe es jedoch kaum, weil die beiden Marktführer die Konkurrenz (siehe Kaisers) aus dem Geschäft gedrängt haben.
Die Abgesandten von Mettmann Impulse, die Vorstandsmitglieder Ingo Grenzstein und Andreas Konrad, hatten jedoch größere Ideen mitgebracht. Nicht einfach irgendein Lebenmittelgeschäft brauche Metzkausen, sondern es könneVor- reiter werden für ökologisch nachhaltigen Handel.
„Wir haben uns unsere Gedanken gemacht“, sagte Andreas Konrad. „Ich rede von Frische und Qualität, von regionalen und Bio-Produkten, von unverpackten Waren. Das treibt uns um, weil wir glauben, dass Metzkausen der perfekte Standort dafür wäre.“Jetzt gehe es darum, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam aktiv zu werden. Eigentlich jammere man auf hohem Niveau: Es stünden zwei leere Ladenlokale bereit, die man jetzt bestücken könne.
Den Anwohnern war das zu utopisch und nicht konkret genug. Sie wollen einfach nur eine Bäckerei und einen Lebensmittelladen, damit wieder Leben nach Metzkausen kommt. Sollte die Fläche zwischen Mettmann und Metzkausen, die Kirchendelle, irgendwann einmal bebaut werden, muss umgedacht werden. Dann wird sich ein Supermarkt sicherlich in diesem Bereich etablieren (müssen), um als Nahversorger zu agieren.