Sängerkreis begeistert beim Konzert
Es sollte die große Rückkehr auf heimischen Boden werden: Der MGV Sängerkreis gab mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Velbert ein Konzert im Paul-Ludowigs-Haus – ein wunderbares Zusammenspiel.
WÜLFRATH Immerhin: Musikalisch sei es „spitze gelaufen“, sagte Jürgen Ahrweiler, Sprecher des MGV Sängerkreises, am Montag nach dem Konzert im Paul-Ludowigs-Haus. Der gemeinsame Auftritt mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Velbert war der Versuch des Chors, nach dem Abriss der Stadthalle wieder ein größeres Wülfrather Publikum zu erreichen. Bisher waren die Sänger auf kleinere Bühnen in Wülfrath ausgewichen oder hatten inVelbert undWuppertal gesungen. Die erhoffte Besucherzahl wurde bei der„Rückkehr nach Hause“jedoch nicht erreicht: Nur rund 160 Zuhörer fanden am Samstag den Weg ins Paul-Ludowigs-Haus. 300 bis 400 Personen haben hier Platz, und mindestens 250 Gäste hätte der MGV-Sängerkreis gebraucht, um die Kosten zu decken.
„Wie groß das Minus ist, werden wir jetzt sehen“, sagte Ahrweiler. Klar sei aber: Der Abend habe ein Loch in die Chorkasse gerissen. „Jetzt müssen wir überlegen, ob wir das Risiko nochmal eingehen. Da wird der Vorstand abwägen.“Das Konzert hatte der Startschuss für weitere Auftritte in dem Haus sein sollen. Ein breites Programm hatten die Sänger vorbereitet: Neben Klassikern aus Oper und Operette gab es auch Lieder von Reinhard Mey, den Prinzen und Udo Jürgens sowie ein Potpourri ausVolksliedern zu hören.
Der Musikzug spielte unter anderem mit Klassikern von Queen und bekannten Krimi-Melodien auf. Ein Abend, an dem viele musikalische Geschmäcker getroffen wurden - und der allen Beteiligten viel Freude bereitete. Mit stehenden Ovati- onen wurden die Musiker von der Bühne entlassen. „Das Konzert war ein Volltreffer, und auch unser Buffet im Anschluss wurde gut angenommen“, erzählte Ahrweiler. Etwa die Hälfte der Gäste seien geblieben, um den Abend bei gutem Essen ausklingen zu lassen. Und auch vom Musikzug hätten rund 30 Musiker am Buffet teilgenommen. „Da haben wir dann auch noch ein paar Zugaben zusammen gespielt.“Er hofft, dass sich die Erzählungen von dem gelungenen Konzert jetzt weitertragen. „Vielleicht ist das auch ein Anstoß, und beim nächsten Auftritt kommen mehr Leute. Aber das können wir natürlich nicht wissen.“
Aus Sicht des Chor-Sprechers ist die Lage des Paul-Ludowigs-Hauses das Problem. Nur wenige Wülfrather seien bereit, für Veranstaltungen nach Rohdenhaus zu fahren. Nach Abriss der Stadthalle habe die Stadt zwar versprochen, Vereine mit einem Shuttlebus zu unterstützen. „Dieses Versprechen ist aber wohl in Vergessenheit geraten“, sagte Ahrweiler. Ein entsprechender Antrag des MGV-Sängerkreises sei abgelehnt worden.„Natürlich könnten wir auch überlegen, einen eigenen Shuttlebus zu organisieren, aber damit stürzen wir uns ja noch weiter in Unkosten.“
Noch steht nicht fest, wie und wo der MGV Sängerkreis größere Konzerte in Wülfrath demnächst veranstalten wird. Dabei wollen die Sänger im kommenden Jahr ein großes Fest feiern: Dann steht das 135-jährige Jubiläum des Chors an. Zu diesem Anlass wird auch der befreundete Chor aus der Partnerstadt Bondues erwartet. „Wir werden schauen, welcher Ort hier in Wülfrath in Frage kommt“, kündigte Ahrweiler an. Dass das Paul-Ludowigs-Haus dieser Ort sein könnte, schließt der Chor zumindest noch nicht aus.