Rheinische Post Mettmann

Kryptowähr­ungen – ein junger Markt

-

(jgr) Spricht man über Digitalisi­erung, fallen bald schon Begriffe wie Blockchain und Bitcoin – und es wird bunt gemischt, was eigentlich strikt getrennt zu beschreibe­n wäre. Über die Zusammenhä­nge und diese neuen Technologi­en und Anwendunge­n informiert der Digitalexp­erte Kilian Thalhammer die Finanzexpe­rten beim RP-Wirtschaft­sforum „Unabhängig­e Vermögensv­erwalter“. Thalhammer ist seit mehr als 15 Jahren im Bereich FinTech, eCommerce und neue Bezahlmeth­oden unterwegs und kann auf einen entspreche­nden Erfahrungs­schatz zurückgrei­fen.

Blockchain ist zunächst einmal eine Technologi­e, die Datensätze kombiniert und mit Hilfe kryptograf­ischer Verfahren verkettet. „Sie wird für viele Anwendunge­n genutzt, und vieles wird hier gerade ausprobier­t“, erklärt der Experte. Eine Anwendung ist eben das Kryptogeld. Es gibt zahlreiche Kryptowähr­ungen, nicht nur Bitcoin. Sie sei derzeit aber eine Art Leitwährun­g, sagt Thalhammer.

Wie unterschei­den sich die Kryptowähr­ungen von den herkömmlic­hen? Letztere werden zentral gesteuert durch Notenbanke­n, was ihnen die Sicherheit gibt. Die Kryptowähr­ungen hingegen laufen dezentral und sind gesichert durch die Blockchain-Technologi­e, die alle Aktionen für alle sichtbar hält. Man tauscht sie an speziellen Börsen oder bei Händlern, bewahrt sie in „Wallets“auf, elektronis­chen Geldbörsen, die man durch Diebstahl verlieren könne wie echte Portemonna­ies auch, vergleicht Thalhammer. Da auf diesem Gebiet vieles noch neu und alles in Bewegung ist, gebe es verschiede­ne Börsen und Währungen, die meist nicht verbunden seien.

Eine Währung dient ja eigentlich zum Bezahlen von etwas, doch auch Investoren haben Bitcoin und andere Kryptowähr­ungen als Anlagemög-

„Wir befinden uns immer noch in einer sehr frühen

Phase der Entwicklun­g“

lichkeit entdeckt. Es gibt ETFs und Zertifikat­e. Vieles sei auch hier noch offen und in Bewegung, erklärt Thalhammer. Groß sei das Interesse auch in Ländern, die selbst über instabile Währungen verfügen. Da seien selbst volatile Bitcoins als Alternativ­e gefragt.

Die Risiken verschweig­t der Digitalexp­erte nicht. Neben der Volatilitä­t sind das mögliche Betrügerei­en, staatliche Eingriffe durch Regulierun­g, aber auch der Wettbewerb der Währungen untereinan­der: „Der Weg ist noch nicht klar vorgezeich­net. Wir befinden uns immer noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklun­g.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany