Düsseldorf könnte Tele-Notarzt bekommen
Die Gesundheitspolitiker in Düsseldorf wollen einen Tele-Notarzt etablieren. Angesichts der steigenden Zahl von Einsätzen sei das eine Möglichkeit, die Versorgung zu optimieren. Eine Delegation des Gesundheitsausschusses hat sich deshalb in Aachen über die dort bereits eingesetzte Technik informiert. Damit können Sanitäter, die einen Menschen versorgen, einen Arzt per Video zuschalten und ihm alle Vitalwerte des Patienten in Echtzeit übermitteln. Der Ausschuss plane eine fraktionsübergreifende Initiative, um die Landeshauptstadt in eine führende Position in dem Projekt zu bringen.
„Wir waren alle begeistert“, sagt der Ausschussvorsitzende Andreas-Paul Stieber (CDU): „Was wir da gesehen haben, ist die Zukunft und kann die Versorgung der Patienten weiter optimieren.“FDP-Ratsfrau Christine Rachner erklärte, die Technik sei „absolut beeindruckend“.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte sich für die flächendeckende Umsetzung der Notarzt-Systeme in NRW eingesetzt und großes Potenzial vor al- lem für ländliche Räume gesehen. Rachner betont aber, dass sie auch in der Landeshauptstadt gute Einsatzmöglichkeiten sieht. „Uns geht es nicht darum, einen Notarzt einzusparen“, betont sie. Aber in Fällen, in denen nicht unbedingt ein Arzt vor Ort nötig sei, könnten die Sanitäter sich so unterstützen lassen. „Auf diese Weise kann viel effizienter gesteuert werden, wann Notärzte tatsächlich zu Einsätzen fahren.“
Die Kosten für die Einführung sind Stieber zufolge in einem akzeptablen Rahmen. Zudem sei es denkbar, dass Düsseldorf zum Vorreiterwerde und als eine Art Hub für das Umland fungiere. Auch Gesundheits-Dezernent Andreas Meyer-Falcke sieht die Idee positiv. „Ziel ist es, das Optimum für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, sagt er. Die technischen Voraussetzungen seien immer weiter optimiert worden.
Düsseldorf hat insgesamt neun Notarztfunktionen, davon sieben im 24-Stunden-Dienst. Die anderen beiden sind werktags im ZwölfStunden-Dienst einsatzbereit. Die Notarztfahrzeuge stehen an neun Standorten.
„Was wir da gesehen haben, ist die Zukunft und kann die Versorgung der Patienten optimieren.“Andreas-Paul Stieber (CDU)