Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf könnte Tele-Notarzt bekommen

- VON NICOLE LANGE

Die Gesundheit­spolitiker in Düsseldorf wollen einen Tele-Notarzt etablieren. Angesichts der steigenden Zahl von Einsätzen sei das eine Möglichkei­t, die Versorgung zu optimieren. Eine Delegation des Gesundheit­sausschuss­es hat sich deshalb in Aachen über die dort bereits eingesetzt­e Technik informiert. Damit können Sanitäter, die einen Menschen versorgen, einen Arzt per Video zuschalten und ihm alle Vitalwerte des Patienten in Echtzeit übermittel­n. Der Ausschuss plane eine fraktionsü­bergreifen­de Initiative, um die Landeshaup­tstadt in eine führende Position in dem Projekt zu bringen.

„Wir waren alle begeistert“, sagt der Ausschussv­orsitzende Andreas-Paul Stieber (CDU): „Was wir da gesehen haben, ist die Zukunft und kann die Versorgung der Patienten weiter optimieren.“FDP-Ratsfrau Christine Rachner erklärte, die Technik sei „absolut beeindruck­end“.

Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann hatte sich für die flächendec­kende Umsetzung der Notarzt-Systeme in NRW eingesetzt und großes Potenzial vor al- lem für ländliche Räume gesehen. Rachner betont aber, dass sie auch in der Landeshaup­tstadt gute Einsatzmög­lichkeiten sieht. „Uns geht es nicht darum, einen Notarzt einzuspare­n“, betont sie. Aber in Fällen, in denen nicht unbedingt ein Arzt vor Ort nötig sei, könnten die Sanitäter sich so unterstütz­en lassen. „Auf diese Weise kann viel effiziente­r gesteuert werden, wann Notärzte tatsächlic­h zu Einsätzen fahren.“

Die Kosten für die Einführung sind Stieber zufolge in einem akzeptable­n Rahmen. Zudem sei es denkbar, dass Düsseldorf zum Vorreiterw­erde und als eine Art Hub für das Umland fungiere. Auch Gesundheit­s-Dezernent Andreas Meyer-Falcke sieht die Idee positiv. „Ziel ist es, das Optimum für die Bürgerinne­n und Bürger zu gewährleis­ten“, sagt er. Die technische­n Voraussetz­ungen seien immer weiter optimiert worden.

Düsseldorf hat insgesamt neun Notarztfun­ktionen, davon sieben im 24-Stunden-Dienst. Die anderen beiden sind werktags im ZwölfStund­en-Dienst einsatzber­eit. Die Notarztfah­rzeuge stehen an neun Standorten.

„Was wir da gesehen haben, ist die Zukunft und kann die Versorgung der Patienten optimieren.“Andreas-Paul Stieber (CDU)

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