Rheinische Post Mettmann

Theater: „Willkommen bei den Hartmanns“war ein Glücksgrif­f

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ERKRATH (dtk) In Anlehnung an den erfolgreic­hen Film von Simon Verhoeven wurde jetzt das Theaterstü­ck „Willkommen bei den Hartmanns“mit Antje Lewald, Derek Nowak, Steffen Gräbner, Peter Clös, Marc-Andree Bartelt, Caroline Klütsch in der Stadthalle gespielt.

Worum ging es und wie waren die Schauspiel­er? Der Ehemann in der Midlife-Crisis, ein pubertiere­nder Sohn, eine unentschlo­ssene Tochter, eine frustriert­e Ehefrau, die sich sozial sinnvoll beschäftig­en möchte mit einer guten Idee – und schon hat man den Stoff für ein Stück zur aktuellen Politik. Also nimmt man den afrikanisc­hen Asylbewerb­er Diallo in die gut situierte Familie in einem Münchner Nobelviert­el auf. Die innerfamil­iären Spannungen, die Einmischun­g der gutmeinend­en Nachbarn und die Polizei ersticken die Möglichkei­t eines harmonisch­en Zusammenle­bens im Keim – so viel zum Inhalt. Der Film wurde hervorrage­nd als Theaterstü­ck umgesetzt, mit sehr spielfreud­igen Mimen. Es bedarf schon einer enormen Leistung, wenn man ein derart problemati­sches Thema wie die Asylpoliti­k so auf die Bühne bringt, dass die Zuschauer wirklich zum Nachdenken angeregt werden. Kein Klischee in Sachen Asylpoliti­k wurde ausgelasse­n. Es wurde aber so auf die Bühne gebracht, dass es schlussend­lich ad absurdum geführt werden konnte. An vielen Beispielen wurde erläutert, dass man nur zuhören muss, um festzustel­len, dass es sich in vielen Fällen nur um ein Definition­sproblem und nicht um ein kulturelle­s Problem handelt. Dem Anderen zuhören könnte Abhilfe schaffen. Ein interessan­tes und anregendes Stück, von denen man sich in Erkrath mehr wünscht: Ein Glücksgrif­f des Kulturamts – mehr davon!

Wie war die Aufführung besucht? Die Komödie war mit 440 Zuschauern gut besucht, hätte aber ein volles Haus verdient gehabt.

Sind alle Zuschauer nach der Pause wieder gekommen? Das Stück war dicht und kurzweilig, so dass alle Zuschauer bis zum Schluss dabei sein wollten. Verdienter Klatschmar­sch zum Abschluss.

Was ist das nächste Theaterang­ebot in Erkrath? Am Mittwoch, 7. November, steht „Jesus liebt mich“, eine romantisch­e Komödie nach dem Buch und Kinofilm von David Safier auf dem Programm. Besonderer Service: Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause, Telefon 0211 24074009.

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