AfD feiert sich selbst nach Wahlerfolg
MÜNCHEN (RP) Die AfD feiert ihren Einzug in den bayerischen Landtag als „grandiosen Erfolg“. Der Bundesvorsitzende Jörg Meuthen sagte am Sonntag im ZDF, seine Partei habe die deutlichsten Zuwächse aller Parteien. Die AfD, die vor fünf Jahren nicht angetreten war, erreichte ersten Hochrechnungen zufolge gut zehn Prozent. Sie zieht damit in das 15. Landesparlament ein.
Der Co-Vorsitzende Alexander Gauland sprach in der ARD von einem„sehr guten Ergebnis“. Ein noch besseres Abschneiden seiner Partei hätten die starken Freien Wähler verhindert, die etwa bei der Zuwanderung und bei der Ablehnung des Euro ähnliche Positionen verträten. Mit Blick auf die künftige bayerische Regierung sagte Meuthen, er glaube, dass sich die Frage einer Beteiligung für seine Partei nicht stellen werde. Er appellierte zugleich an die CSU,„nicht den kapitalen Fehler zu machen“, in Koalitionsverhandlungen mit den Grünen einzutreten.
Das zweistellige Ergebnis in Bayern beschert der AfD ihr bisher drittbestes Resultat bei einer westdeutschen Landtagswahl. 2016 erhielten die Rechtspopulisten in Baden-Württemberg 15,1 und in Rheinland-Pfalz 12,6 Prozent der Wählerstimmen. Am bislang stärksten schnitt die Partei 2016 bei der Landtagswahl im ostdeutschen Sachsen-Anhalt ab. Dort wurde sie mit 24,3 Prozent zweitstärkste Kraft – ebenso wie später in Mecklenburg-Vorpommern (20,8 Prozent).
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat den Einzug der AfD in den bayerischen Landtag verurteilt. Laut Schuster müssen alle Demokraten der AfD entschieden entgegentreten.„Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die AfD in die Bedeutungslosigkeit zu versenken“, so Schuster weiter. Denn die AfD sei eine Partei, die gegen Minderheiten hetze, die die Religionsfreiheit einschränken wolle und Antisemiten in ihren Reihen dulde.