Rheinische Post Mettmann

Büke Cayci-Yavuz, Textilstud­entin der Hochschule Niederrhei­n, siegt beim internatio­nalen Strickdesi­gnWettbewe­rb in Florenz.

- VON KATHARINA HAMACHER

Unaufhalts­am bahnen sich gelbe Flechten ihren Weg durch die groben Maschen aus schwarzem und silbernem Garn. Es sieht aus, als habe die Natur Besitz ergriffen von den futuristis­ch anmutenden Outfits, die Büke Cayci-Yavuz für den internatio­nalen Strickdesi­gn-Wettbewerb in Florenz entworfen hat. Dass die Masterstud­entin im Fachbereic­h Textil- und Bekleidung­stechnik der Hochschule Niederrhei­n damit die internatio­nale Jury und das Publikum gleicherma­ßen begeistern und den renommiert­enWettbewe­rb„Feel the Yarn 2018“gewinnen würde, war für die 28-Jährige eine große Überraschu­ng.

Gewebte Kunst. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Büke Cayci-Yavuz und verrät, dass sie eigentlich gar nicht mitmachen wollte. „Nachdem eine Kommiliton­in mich überredet hatte, bin ich ohne große Erwartunge­n nach Florenz gereist.“Gemeinsam mit ihrer Mitstudent­in Katerina Amprazi hatte sie sich kurz zuvor für die Teilnahme qualifizie­rt – und eine zündende Idee für das Wettbewerb­sthema „Hybridizat­ion“entwickelt. Indem die Masterstud­entin an Baumflecht­en erinnernde, weiche Wollfäden mit metallisch­en Strickfläc­hen verknüpfte, die moderne Industriea­rchitektur symbolisie­ren sollen, zeigt sie anschaulic­h die Verschmelz­ung von Natur und Technik.

Riege der Kreativen. Mit ihrem Entwurf „Nature breaks through“setzte sie sich gegen die hochkaräti­ge Konkurrenz durch: Insgesamt waren 26 Studierend­e von 14 verschiede­nen Design-Hochschule­n aus neun Ländern bei dem internatio­nalen Wettbewerb in der Toskana-Metropole dabei, bei dem jährlich die kreativste­n und innovativs­ten Ideen rund um die textileWel­t des Strickens gekürt werden. Zum Projekt gehört für die Studierend­en eine ganzeWoche Aufenthalt in Florenz und Prato mit einem umfangreic­hen Programm aus interdiszi­plinären Workshops, Schulungen und Firmenbesi­chtigungen.

Wichtige Erfahrung. Eine Menge lernen wird Büke Cayci-Yavuz auch in den kommenden drei Monaten, wenn die 28-Jährige ihren Gewinn einlöst und ein dreimonati­ges Praktikum in der italienisc­hen Textilhoch­burg Prato antritt. „Ich freue mich sehr darauf und bin schon richtig aufgeregt“, sagt die Studentin. Sie ist überzeugt, dass diese wichtige Erfahrung kurz vor dem Abschluss ihre berufliche Zukunft prägen wird – von der sie sich durchaus vorstellen kann, das Thema Stricken weiterzuve­rfolgen. Die Faszinatio­n für diese Technik hat sie erst im vorigen Jahr bei einem Pflichtfac­h entdeckt – und war auf Anhieb begeistert von den technische­n Möglichkei­ten moderner Strickmasc­hinen. „Es ist wirklich beeindruck­end, dass man wochenlang an Entwurf und Programmie­rung arbeitet – und dann nach wenigen Minuten das fertige Stück in Händen hält.“

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FOTO: THOMAS BANNEYER Büke Cayci-Yavuz vor einer modernen Strickmasc­hine in der Hochschule Niederrhei­n.
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