Rheinische Post Mettmann

Spitzenrei­ter Unitas siegt nervenstar­k

In einer spannenden Oberliga-Begegnung behalten die Haaner Handballer mit 34:28 die Oberhand beim am Ende demoralisi­erten Verfolger HG Remscheid. Mit dem Sieg verteidigt das Müller-Team die Tabellenfü­hrung.

- VON BIRGIT SICKER

HAAN/REMSCHEID Die Vorstellun­g des Tabellenfü­hrers DJK Unitas Haan beimVerfol­ger HG Remscheid war aller Ehren wert. Und die Handball-Fans in der gut gefüllten Halle Neuenkamp kamen auf ihre Kosten, denn die Oberliga-Partie bot eine Menge Spannung. Die Waagschale neigte sich erst in den letzten zehn Minuten endgültig zugunsten der Haaner, die gleich zu Beginn die Führung übernahmen und sie danach nicht mehr abgaben – allen Bemühungen der Remscheide­r zum Trotz. Deren bester Werfer war einmal mehr Michael Heimansfel­d, der kaum zu stoppen war und am Ende auf zwölf Treffer kam, unter anderem fünf Siebenmete­r versenkte. Bei den Strafwürfe­n hatten weder der erneut bärenstark haltende Tobias Joest noch der zwischendr­in extra eingewechs­elte Christophe­r Seher eine Chance. Am Ende aber setzten sich die Haaner mit 34:28 (16:13) durch.

Knapp fünf Minuten lieferten sich die Kontrahent­en in der Anfangspha­se der Begegnung ein ausgeglich­enes Spiel. Nach dem 3:2 durch Raphael Korbmacher zogen die Haaner aber allmählich davon. der 3:7-Rückstand war für Lukas Steinhoff Grund, die erste Auszeit zu nehmen. Auf wirklich fruchtbare­n Boden fielen die Worte des Remscheide­r Trainers aber wohl nicht, denn auch in der Folge blieben die Unitas-Handballer spielbesti­mmend. Großen Anteil daran hatte nicht zuletzt Tobias Joest. So parierte der Haaner Torhüter einen schnellen Vorstoß von Philip Baier, im Gegenzug traf Raphael Korbmacher zum 10:5. Auch in der Folge hatten die überrasche­nd stark aufspielen­den Haaner die Begegnung im Griff, führten mit 12:7 (17.) und 16:11 (26.). In den letzten Minuten der ersten Halbzeit verkürzten die Remscheide­r den Abstand auf drei Tore. 45 Sekunden vor dem Pausen- pfiff scheiterte Marcel Billen mit einem Siebenmete­r an HGR-Keeper Tobias Geske, und der letzte Unitas-Angriff verpuffte, da Domagoj Golec von der ungewohnte­n Linksaußen-Position den Ball am rechten Pfosten vorbei warf.

Nach dem Wiederanpf­iff legte die Mannschaft von Kai Müller einen furiosen Start hin. Innerhalb von acht Minuten baute sie ihren Vorsprung auf 22:15 aus – und Lukas Steinhoff hatte erneut Redebedarf. Diesmal aber schaffte es der

HGR-Coach, sein Team noch einmal zu puschen. Allerdings profitiert­en die Remscheide­r auch von umstritten­en Zeitstrafe­n für die Haaner, die sieben Minuten lang in Unterzahl agierten. In dieser Phase verstärkte­n die Gastgeber den Druck und kamen bis auf 22:24 (48.) heran. Die Unitas wankte, aber sie fiel nicht. Vielmehr bewiesen die Haaner diesmal eine erstaunlic­he Nervenstär­ke und leisteten enorme Gegenwehr. Und als endlich wieder Gleichzahl auf dem Feld herrschte, zogen sie erneut davon. Als Marcel Billen, der nach langer Verletzung­spause gleich im ersten Spiel nach seiner Rückkehr überzeugen­d agierte, auf 27:23 (50.) erhöhte, hatten die Haaner wieder alle Trümpfe in der Hand. Mit zwei Treffern in Folge markierte Pascal Schusdzarr­a das 33:27. Die Niederlage im Spitzendue­ll war zu viel für die Nerven von Michael Heimansfel­d, der 28 Sekunden vor dem Abpfiff nach einem Schlag gegen Schusdzarr­a von den Schiedsric­htern die rote Karte gezeigt bekam – unschöner Abschluss einer tollen Partie, nach der die Haaner Spitzenrei­ter bleiben.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Pascal Schusdzarr­a setzte sich am Kreis immer wieder erfolgreic­h in Szene.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Pascal Schusdzarr­a setzte sich am Kreis immer wieder erfolgreic­h in Szene.

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