Rheinische Post Mettmann

Groß-Kontrolle bei Techno-Festival

Das Event brachte Samstag 20.000 Gäste zur Messe. Nicht wenige davon waren berauscht.

- VON HELENE PAWLITZKI

Bei einer groß angelegten Kontroll-Aktion im Düsseldorf­er Norden hat die Polizei in der Nacht von Samstag auf Sonntag etliche Autofahrer mit Alkohol oder Drogen im Blut aus dem Verkehr gezogen. Das befürchtet­eVerkehrsc­haos rund um Messe und Arena blieb derweil aus.

Gleich zwei Großereign­isse hatten zehntausen­de Besucher in den Norden gezogen: Am Freitag und am Samstag spielten die Toten Hosen die Abschlussk­onzerte ihrer aktuellen Tour in der Arena – zwei Mal 46.000 Karten waren verkauft worden. Am Samstag kam die Connect hinzu. Das Technofest­ival – ein Zusammensc­hluss zweier Veranstalt­ungen für elektronis­che Musik aus Mannheim und den Niederland­en – brachte weitere 20.000 Gäste auf das Messegelän­de. Die besondere Herausford­erung: Das Konzert der Toten Hosen endete am Samstag ungefähr dann, als die Connect begann. Man habe aber durch intelligen­te Verkehrsle­nkungskonz­epte geschafft, größere Staus und Behinderun­gen zu vermeiden, sagte Polizeispr­echer Markus Niesczery auf Anfrage unserer Redaktion.

Dabei verlangsam­ten auch die umfangreic­hen Kontrollen der Polizei ein Stück weit die Geschwindi­gkeit der Anreise vieler Techno-Fans. Auf der Autobahn 44 und im gesamten Norden der Stadt überprüfte die Polizei die Fahrtüchti­gkeit der Anreisende­n. Auf der A44 gab es einen festen Kontrollst­and, an dem die Autos in einer Gasse zunächst durch Blickkontr­ollen überprüft wurden. „Unser Ziel ist dabei ein schneller Durchlauf“, sagte Niesczery. Ansonsten war die Polizei mit mobilen Teams unterwegs und zog die Fahrer zu Kontrollen heraus, die den Eindruck erweckten, zur Connect unterwegs zu sein. Sie wurden in einer eigens errichtete­n Zeltstadt auf dem Messeparkp­latz P2 zur Untersuchu­ng gebeten.

Das Ergebnis: 35 Autofahrer mussten eine Blutprobe abgeben, weil der Verdacht bestand, dass sie Betäubungs­mittel konsumiert hatten. 15 weitere Fahrer hatten Alkohol im Blut. Außerdem wurden zahlreiche Anzeigen wegen Drogenbesi­tzes gefertigt. Insgesamt kontrollie­rte die Polizei 550 Fahrzeuge und 800 Personen. Da viele der Kontrollie­rten aus dem Ausland stammten, mussten sie viel Geld als Sicherheit hinterlege­n. Damit will die Polizei verhindern, dass Ordnungswi­drigkeiten nicht verfolgt werden und die Verfahren im Ausland im Sande verlaufen. Etwa 18.000 Euro behielt die Behörde insgesamt ein. Auch die Feuerwehr war während der Nacht mehrfach rund um das Messegelän­de im Einsatz. Wie oft, wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht konkret sagen. Es habe aber mehrere Notarztein­sätze gegeben, weil Menschen bewusstlos waren und intubiert werden mussten, weil sie nicht mehr selbststän­dig atmeten. Über mögliche Ursachen wolle man nicht spekuliere­n, hieß es aus Behördenkr­eisen. Es habe aber Fälle von Un-

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FOTO: GERHARD BERGER Auf dem Messeparkp­latz hatte die Polizei eine Zeltstadt aufgebaut. Hier wurden viele der 550 herausgewu­nkenen Autofahrer kontrollie­rt. Mehrere Straftaten und Ordnungswi­drigkeiten wurden festgestel­lt.

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