Rheinische Post Mettmann

Stadt hat kein Interesse an Deutschlan­d-Tour

Die Bewerbung um das Radsport-Event ist vom Tisch. Andere Sportarten haben inzwischen Vorrang.

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(arl) Düsseldorf­s Karriere zur Radsport-Hochburg ist offenbar vorerst zu Ende. Die Stadt will sich nicht um eine Teilnahme bei der Deutschlan­d-Tour 2019 oder 2020 bewerben, wie Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Das Event wird vom Tour-de-France-Veranstalt­er A.S.O. ausgericht­et. Als der Grand Départ 2017 in Düsseldorf vorbereite­t wurde, stand auch immer wieder ein Engagement im wichtigste­n Deutschlan­d-Rennen für die folgenden Jahre im Raum. Zeitweise galt Düsseldorf sogar als Favorit als Startort für die Wiedereinf­ührung der Deutschlan­d-Tour in diesem Jahr.

Dezernent Hintzsche begründet die Entscheidu­ng mit der Vielzahl von anderen Sport-Events, die derzeit vorbereite­t werden. Düsseldorf engagiere sich etwa in den Sportarten Beachvolle­yball und Skateboard, dazu stünden die Vorbereitu­ngen für Groß-Events wie die Handball-EM im Januar 2024 und die Fußball-EM im Sommer desselben Jahres an. Auch in die Bewerbung von elf NRW-Städten um die Sommerolym­piade 2032 ist Düsseldorf eingebunde­n. „Wir müssen schauen, wie wir unsere Kapazitäte­n einsetzen“, sagt Hintzsche.

Auch der Radsport werde aber weiter in den Planungen berücksich­tigt, betont Hintzsche. Die Stadt sei weiter interessie­rt an einem Jedermann-Rennen. DerWettbew­erb „Race am Rhein“war 2016 auf der späteren Strecke der Tour de France ausgericht­et worden. Für eine Neuauflage sucht die Stadt weiterhin Partner.„Wir sind in Gesprächen mit Interessen­ten“, sagt Hintzsche. Klar ist, dass das Rennen nicht wieder auf der Tour-Strecke ausgericht­et wird. Anwohner hatten die großräumig­en Sperrungen beklagt.

Die traditions­reiche Deutschlan­d-Tour war in diesem Jahr erstmals nach einer zehnjährig­en Pau- se wieder ausgetrage­n worden. Der Veranstalt­er des einzigen deutschen Etappenren­nens der Männer-Elite zeigt sich von der Premiere begeistert und sieht das Rennen auf Wachstumsk­urs. Der Fahrrad-Weltverban­d UCI habe die Tour bereits hochgestuf­t, das Teilnehmer­feld sei hochkaräti­g gewesen. Düsseldorf­s Stadtspitz­e hatte bei den Bemühungen um den Tour-de-FranceStar­t ein längerfris­tiges Engagement im Spitzen-Radsport angedacht.

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