Valentin Baus ist ein Weltmeister aus Düsseldorf
(koh) Als Talent an der Tischtennisplatte galt er schon, da saß er noch nicht im Rollstuhl. Heute ist der 22-jährige Valentin Baus, der bei Borussia Düsseldorf spielt, Weltmeister und schickt sich an, diesen Titel in der kommenden Woche bei der WM in Slowenien in Celje zu verteidigen. Es fühlt sich zwar gut vorbereitet, sieht sich aber nicht als Favorit, dämpft Baus die Erwartungen indes ein wenig.
2014 rauschte er mit gerade mal 18 Jahren insWM-Finale, holte Gold, Silber sicherte er sich zwei Jahre später bei den Paralympics in Rio. Fortan steht er im Fokus, das wisse er. Er werde von der Konkurrenz beäugt. Bei seinen Spielen stünden viel mehr Kameras. Baus freut sich über die Aufmerksamkeit, die ihn und dem Behindertensport widerfährt. Aber es erhöhe auch den Druck.
Für die WM hat Baus, der unter der Glasknochenkrankheit leidet und seit 2008 im Rollstuhl sitzt, auch sein Studium der Ingenieurwissenschaften zunächst hintenan gestellt. In den vergangenen zehn Monaten habe er viel für seine Fitness getan. „Jetzt bin ich heiß auf die WM“, sagt er und verliert auch dabei sein nächstes Ziel nicht aus den Augen: Tokio 2020. „Bei den nächsten Spielen will ich auf jeden Fall dabei sein. Olympia ist einfach ein unglaubliches Gefühl.“
Der Behindertensport werde heute deutlich mehr beachtet, natürlich vor allem dann, wenn es Titel und Medaillen zu feiern gilt. Und dennoch sieht er noch immer Unterschiede zu anderen Ländern, in denen Sportler wie er oft Profis sind. Messen undVeranstaltungen wie die auf der Rehacare würden dazu beitragen, die Aufmerksamkeit zu erhöhen.