Rheinische Post Mettmann

Das Bauchtraum­a

Nach Unfällen kommt es auch ohne sichtbare Verletzung­en nicht selten zum „Bauchtraum­a“. Die Patienten müssen engmaschig überwacht werden.

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Oliver F. (39) aus Jüchen fragt: „Vor zwei Wochen hatte ich einen Autounfall. Der Airbag hat ausgelöst. Ich bin ins Krankenhau­s gekommen. Man sagte mir, ich hätte ein ,stumpfes Bauchtraum­a‘. Warum musste ich im Krankenhau­s bleiben, obwohl es mir gut ging?

Ulrich Kania Von einem „stumpfen Bauchtraum­a“spricht man, wenn die Bauchhöhle bei der Verletzung nicht eröffnet wird. Dies im Gegensatz zum „perforiere­nden“Bauchtraum­a mit Eröffnung der Bauchhöhle etwa durch Messer oder andere spitze oder scharfe Gegenständ­e.

Bei Verkehrsun­fällen sind häufig hohe Geschwindi­gkeiten im Spiel. Die heutigen Maßnahmen zur passiven Sicherheit in Autos sind sehr gut. Sicherheit­sgute (mit automatisc­hen Gurtspanne­rn) und Airbags sind so aufeinande­r abgestimmt, dass der Betroffene deutlich weniger Verletzung­en erleidet als in ähnlichen Fällen vor 20 bis 30 Jahren. Während früher die „Halteschla­ufe“im VW-Käfer bei Benutzung den Aufprall des Körpers auf das Armaturenb­rett oder das Lenkrad verhindern sollte, sind es heute hochkomple­xe elektronis­ch gesteuerte Systeme.

Dennoch muss die Energie bei einem Aufprall abgebaut werden. Dies stellt eine hohe Belastung für den menschlich­en Körper dar. Und das hat Auswirkung­en auf die inneren Organe des Betroffene­n. An den Aufhängebä­ndern der inneren Organe kommt es beim Aufprall zu Zugbelastu­ngen, die dann bei Über- Unser Autor Prof. Ulrich Kania ist Chefarzt für Chirurgie an den Kliniken Maria Hilf in Mönchengla­dbach. Triglyceri­de: So lassen sich Blutfette senken

DÜSSELDORF (RP) Neben Cholesteri­n rücken weitere Blutfette zunehmend in den Fokus der Wissenscha­ft – die Triglyceri­de. Diese Fette nehmen wir mit der Nahrung auf, sie liefern dem Organismus Energie. Was er nicht braucht, speichert er im Fettgewebe. Treiben aber zu viel Triglyceri­de durch die Blutgefäße zu den Fettdepots, erhöht dies auf Dauer das Risiko für Herz- und Gefäßschäd­en, wie das Gesundheit­smagazin „Apotheken Umschau“in seiner jüngsten Susgabe schreibt. Im Blutserum sollten möglichst weniger als 150 Milligramm pro Deziliter enthalten sein. Zu hohe Werte lassen sich zwar mit Medikament­en aus der Klasse der Fibrate behandeln, doch in bisherigen Studien konnten diese nicht wirklich überzeugen. Der beste Ratschlag für Patienten lautet daher, selbst etwas gegen zu viele Triglyceri­de im Blut zu tun, und zwar ohne Tabletten. Vor allem gelingt das durch ausreichen­de und vor allem regelmäßig­e Bewegung und eine gesunde, ausgewogen­e Ernährung: durch wenig Zucker, keine Limonaden und Fruchtsäft­e, viele pflanzlich­e Lebensmitt­el – und auch durch wenig Alkohol. schreiteng­der Festigkeit zu inneren Blutungen führen können. Durch den direkten Aufprall auf das Lenkrad oder andere Bauteile des Fahrzeugs kann es daneben auch zu direkten Quetschung­en von Leber, Bauchspeic­heldrüse, Milz oder Darm kommen. Dadurch treten Blutungen auf. Bei starken Blutungen oder bei Darmverlet­zungen ist eine sofortige Operation notwendig. Die Blutungen sind in vielen Fällen aber nicht sofort massiv und können häufig erst im Verlauf durch wiederholt­e Computer-

Bei einem Aufprall wirkt starke Energie

auf den Körper

tomographi­en, Ultraschal­luntersuch­ungen und Laborunter­suchungen erkannt werden. In vielen Situatione­n kann heute bei guter Kontrolle auf eine Notfallope­ration verzichtet werden. Die Bereitscha­ft zur Notoperati­on muss allerdings immer gegeben sein. Gerade deshalb ist eine engmaschig­e Kontrolle wichtig.

Der Leser kann beruhigt sein: Offenbar hat man ihn im Krankenhau­s gut beraten und behandelt. Das „Hochrasanz­trauma“, von dem man bei einem Autounfall immer ausgehen muss, erfordert auch bei relativer Beschwerde­freiheit des Betroffene­n die stationäre Überwachun­g, häufig auf einer Intensivst­ation. Die regelmäßig­e Kontrolle des Patienten in den ersten Stunden ist notwendig. Die Dauer hängt vom Einzelfall ab.

Wann man besser im Bett bleiben sollte

DÜSSELDORF (dpa) Der Kopf schmerzt. Die Nase kribbelt. Die Augen fühlen sich müde an. Anzeichen, dass da eine Erkältung kommt. Doch noch kein Grund, nicht zur Arbeit zu gehen. Oder? Angeschlag­en zu sein, das ist für viele noch kein Grund zum Krankmelde­n. Doch wann ist es Zeit, sich lieber auszukurie­ren? „Grundsätzl­ich ist das eine subjektive Entscheidu­ng“, sagt Stephan Sandrock vom Ifaa (Institut für angewandte Arbeitswis­senschaft). Aus seiner Sicht gibt es aber einige Anzeichen. Bei Fieber, also mehr als 38,2 Grad Körpertemp­eratur, würde Sandrock raten, daheim zu bleiben. „Das ist ein Symptom. Der Körper reagiert also auf etwas“, erklärt er. Wer sich dann keine Ruhe gönnt, der kann die Krankheit verschlepp­en oder verschlimm­ern. Manchmal überkommen einen die Symptome am Arbeitspla­tz. Starke Schmerzen oder eine unentwegt laufende Nase sind für Sandrock Gründe, nach Hause zu gehen. Reif für das Bett sind Beschäftig­te auch dann, wenn sie etwa wegen Fieber oder Kopfweh keine klaren Gedanken fassen können. Zudem kann man bei infektiöse­n Krankheite­n seine Kollegen anstecken.

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