Junge Eltern stärken sich gegenseitig
Gruppe bereitet gemeinsam ein Frühstück vor, spielt mit den Kindern und bespricht Themen, die am Herzen liegen.
HILDEN Wenn beim „Treff für junge Eltern“der Stadt Hilden Geburtstag gefeiert wird, ist es meist der eines Babys oder Kleinkindes. Jetzt hatte der Treff selbst Grund zum Jubeln: Er besteht seit zehn Jahren. Seit Herbst 2008 kommen immer mittwochs ab 9.30 Uhr junge Mütter undVäter auf dem Abenteuerspielplatz im Hildener Norden zusammen, um sich auszutauschen, einander zu unterstützen und sich gegenseitig zu beraten.
Die Gruppe bereitet gemeinschaftlich ein Frühstück vor, spielt mit den Kindern und bespricht Themen, die den Eltern am Herzen liegen: Welcher Erziehungstheorie soll ich glauben? Welche Spiele sind altersgerecht?Was kann ich tun, wenn mein Kind sich problematisch verhält? Wie viel digital ist gut? „In den ersten drei Lebensjahren entwickelt sich das Urvertrauen von Kindern zu ihren Eltern entscheidend. Das ist eine schwierige und sensible Phase“, weiß Carola Seidel-Meier. Die Heilpädagogin organisiert den Treff seit der ersten Stunde: „Bei uns finden Mütter und Väter ein offenes Ohr, Rat und praktische Unterstützung.“
Dieses Angebot schätzen die Eltern sehr. Anika Gramm war schon 2011 mit „ihrer Großen“regelmäßiger Gast beim Elterntreff und hat zum Jubiläumsfrühstück die kleine Ida mitgebracht: „Der Treff ist Gold wert!“Serap Zingingul kommt ebenfalls oft und gerne, auch weil ihr Sohn Doruk (1) „sich hier richtig wohl fühlt.“Andrea Sfercoci geht es genauso: „Carola ist einfach eine tolle Ansprechpartnerin. Wer zum Elterntreff kommt, findet Hilfe, Unterstützung und Freunde.“Kalliopi Gialama ist Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen der Stadt Hilden und froh, dass das Angebot schon so lange und erfolgreich besteht. „Jeder, der Lust hat, kann spontan ohne Voranmeldung vorbeikommen“, schwärmt Kalliopi Gialama: „Auf diese Weise lernen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensmodellen kennen.“
Im Treff für junge Eltern sind alle Mütter und Väter willkommen, die vor kurzem ein Kind bekommen haben. Sie können 17 oder auch 40 Jahre alt sein. „Außerdem ist es für die Kinder eine tolle Chance, weil sie quasi mit dem Abenteuerspielplatz groß werden“, ergänzt Sophia Bourgiotis, Sozialarbeiterin im Hildener Norden und zuständig für den Abenteuerspielplatz. Nicht nur der Spielplatz begleitet die Familien meist über lange Zeit, sondern auch die Organisatorin des Treffs, Carola Seidel-Meier. „Sie ist das Herz und das Gesicht des Elterntreffs“, unterstreicht Bourgiotis. Carola Seidel-Meier setzt Schwerpunkte, zum Beispiel in den Bereichen Familienberatung, Spieltherapie und Trauerarbeit. Außerdem arbeitet sie als Erzieherin auf dem Aben- teuerspielplatz. „Der Elterntreff ist ein Ort, zu dem Menschen kommen, um einfach eine gute Zeit zu haben, aber auch, wenn sieVerständnis von Gleichgesinnten oder professionelle Hilfe suchen“, berichtet Seidel-Meier. Wenn jemand in der Gruppe keine Antworten auf seine Fragen fin- det, vermittelt sie auf Wunsch zum Beispiel zur Psychologischen Beratungsstelle der Stadt, zum Allgemeinen Sozialen Dienst oder zu Donum Vitae. Seidel-Meier ist überzeugt: „In den letzten zehn Jahren gab es fast kein Problem, das wir nicht gemeinschaftlich lösen konnten.“