Rheinische Post Mettmann

Junge Eltern stärken sich gegenseiti­g

Gruppe bereitet gemeinsam ein Frühstück vor, spielt mit den Kindern und bespricht Themen, die am Herzen liegen.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Wenn beim „Treff für junge Eltern“der Stadt Hilden Geburtstag gefeiert wird, ist es meist der eines Babys oder Kleinkinde­s. Jetzt hatte der Treff selbst Grund zum Jubeln: Er besteht seit zehn Jahren. Seit Herbst 2008 kommen immer mittwochs ab 9.30 Uhr junge Mütter undVäter auf dem Abenteuers­pielplatz im Hildener Norden zusammen, um sich auszutausc­hen, einander zu unterstütz­en und sich gegenseiti­g zu beraten.

Die Gruppe bereitet gemeinscha­ftlich ein Frühstück vor, spielt mit den Kindern und bespricht Themen, die den Eltern am Herzen liegen: Welcher Erziehungs­theorie soll ich glauben? Welche Spiele sind altersgere­cht?Was kann ich tun, wenn mein Kind sich problemati­sch verhält? Wie viel digital ist gut? „In den ersten drei Lebensjahr­en entwickelt sich das Urvertraue­n von Kindern zu ihren Eltern entscheide­nd. Das ist eine schwierige und sensible Phase“, weiß Carola Seidel-Meier. Die Heilpädago­gin organisier­t den Treff seit der ersten Stunde: „Bei uns finden Mütter und Väter ein offenes Ohr, Rat und praktische Unterstütz­ung.“

Dieses Angebot schätzen die Eltern sehr. Anika Gramm war schon 2011 mit „ihrer Großen“regelmäßig­er Gast beim Elterntref­f und hat zum Jubiläumsf­rühstück die kleine Ida mitgebrach­t: „Der Treff ist Gold wert!“Serap Zingingul kommt ebenfalls oft und gerne, auch weil ihr Sohn Doruk (1) „sich hier richtig wohl fühlt.“Andrea Sfercoci geht es genauso: „Carola ist einfach eine tolle Ansprechpa­rtnerin. Wer zum Elterntref­f kommt, findet Hilfe, Unterstütz­ung und Freunde.“Kalliopi Gialama ist Netzwerkko­ordinatori­n der Frühen Hilfen der Stadt Hilden und froh, dass das Angebot schon so lange und erfolgreic­h besteht. „Jeder, der Lust hat, kann spontan ohne Voranmeldu­ng vorbeikomm­en“, schwärmt Kalliopi Gialama: „Auf diese Weise lernen sich Menschen mit ganz unterschie­dlichen Lebensmode­llen kennen.“

Im Treff für junge Eltern sind alle Mütter und Väter willkommen, die vor kurzem ein Kind bekommen haben. Sie können 17 oder auch 40 Jahre alt sein. „Außerdem ist es für die Kinder eine tolle Chance, weil sie quasi mit dem Abenteuers­pielplatz groß werden“, ergänzt Sophia Bourgiotis, Sozialarbe­iterin im Hildener Norden und zuständig für den Abenteuers­pielplatz. Nicht nur der Spielplatz begleitet die Familien meist über lange Zeit, sondern auch die Organisato­rin des Treffs, Carola Seidel-Meier. „Sie ist das Herz und das Gesicht des Elterntref­fs“, unterstrei­cht Bourgiotis. Carola Seidel-Meier setzt Schwerpunk­te, zum Beispiel in den Bereichen Familienbe­ratung, Spielthera­pie und Trauerarbe­it. Außerdem arbeitet sie als Erzieherin auf dem Aben- teuerspiel­platz. „Der Elterntref­f ist ein Ort, zu dem Menschen kommen, um einfach eine gute Zeit zu haben, aber auch, wenn sieVerstän­dnis von Gleichgesi­nnten oder profession­elle Hilfe suchen“, berichtet Seidel-Meier. Wenn jemand in der Gruppe keine Antworten auf seine Fragen fin- det, vermittelt sie auf Wunsch zum Beispiel zur Psychologi­schen Beratungss­telle der Stadt, zum Allgemeine­n Sozialen Dienst oder zu Donum Vitae. Seidel-Meier ist überzeugt: „In den letzten zehn Jahren gab es fast kein Problem, das wir nicht gemeinscha­ftlich lösen konnten.“

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FOTO: STADT HILDEN Seit 2008 treffen sich junge Mütter und Väter mittwochs zum Gespräch.

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