Bürgergarten im Schillerpark verbindet
Die Gartenstadt-Initiative für Neu- und Altbürger feierte ihr Herbstfest. Für die Anlage gibt es eine Fülle neuer Ideen.
HAAN Die gärtneraktiven Bürger im Haaner Schillerpark haben gefeiert. Anlass dazu gab es viel: Die Ende 2016 angelegten Hochbeete bieten viel Platz für Gemüse, Sträucher, Blumen und auch Bäume. In diesem Jahr ist eine Menge gewachsen, in die Höhe und die Breite. Zum Fest geladen waren Jung und Alt. Für die Kinder gab es Möglichkeiten zum Basteln und zum Malen. Finja, Maximilian und viele andere der kleinen Gäste bastelten unter Anleitung von Klaus Lukat Vogelhäuschen, andere malten Fensterbilder mit der Künstlerin Krisztina Fazekas-Kielbassa.
Klaus Lukat, derVisionär und Hobbygärtner, schaut mehrmals in der Woche nach dem Rechten. Er gießt – in diesem Jahr eine Herausforderung – er hackt und zeigt Präsenz. Das Ergebnis, so Lukat, der Park sei insgesamt sauberer und sicherer geworden. Auf Initiative vieler Haaner Bürger, der Caritas Flüchtlingshilfe Mettmann und mehrerer Haaner Parteien war seinerzeit die Idee entstanden, für Neu- und Altbürger einen Raum zu schaffen, um gemein- sam zu gärtnern und voneinander zu lernen. „Essbare Stadt“war die Devise, sagt Heiko Richartz von der Caritas Mettmann. Einige Ideengeber hätten sich gewünscht, dass sich die in Haan Heimat gefundenen Flüchtlinge mehr eingebracht hätten. Dennoch waren zum Fest an diesem Wochenende viele sogenannte Tandems erschienen, nicht nur sehr zur Freude von Susanne Schad-Curtis von der Ehrenamtlichen-Betreuung der Caritas in Haan . Das sind inzwischen zu Freunden gewordene Familien aus Haan und Flüchtlingen aus dem Rest derWelt. Den Bananenkuchen probierte Familie Abdo aus Aleppo-Afrin gleichermaßen wie Familie Feickert aus Haan. Sie verstehen sich, sie helfen einander. Begegnungen dieser Art sind wichtig und benötigen Förderung. Gefördert wird das Projekt Bürgergarten Haan von vielen Seiten. Das Gartenbauunternehmen Bornträger legt Hand an und berät ebenso wie die Landschaftsgärtnerin Yoni Kasenda. Die Stadt Haan spendiert das Wasser, die Stadtwerke sorgt für Sauberkeit. Paten kümmern sich um Garten-Felder, so die Rockin’ Roosters, das katholische Forum Haan, das Jugendhaus, die Kita Käthe Kollwitz und der Verein Bogensport Haan. „Wir wollen Gartenstadt leben“, sagt dazu Klaus Lukat. Annegret Wahlers sagt: „Wir wollen an diesem Tag Dank sagen an alle Aktiven und Unterstützer.“Sagt es und greift zur Hacke, um die Beeterde zu lüften. Wahlers wie Lukat haben die Vision, mehr Bürgerachtsamkeit in den Schillerpark zu bringen. Eine Kooperation mit dem Verein „Kötergedöns“ist geplant, denn ein neu anzulegender Hundeparcours könnte zu „ruhiger und anspruchsvoller“Beschäftigung mit Hunden führen. Und außerdem könnten kleine Felder mit Mais, Sonnenblumen oder Getreide angelegt werden – zum Lernen, Staunen und Ernten.