Tierschutzverein hilft Igeln in Not
Im Herbst werden immer wieder Igel abgegeben, die aufgepäppelt werden müssen, berichteten Mettmanns Tierschützer bei ihrem jüngsten Monatstreff. In der Oberstadt gibt es eine aggressive Katze.
METTMANN „Die Kindertagespflegestelle Umpa Lumpa hatte mich über einen geschwächten Igel auf ihrem Grundstück informiert“, lässt der Vorsitzende des Mettmanner Tierschutzvereins, Wolfgang Kohl, die Mitglieder beim Stammtischtreffen des Tierschutzvereins im Café am Markt wissen, „ich habe das Tier dann dort abgeholt und zu Dr. Müschenich gebracht, der den Igel dann gründlich untersucht, entwurmt, entfloht und aufgepäppelt hat. Alles bestens, nach drei Tagen haben wir den Kleinen dann in die Freiheit entlassen.“
Igel bräuchten bis November rund 500 Gramm Körpergewicht, um über den Winter zu kommen. Wer einen geschwächten Igel findet, könne ihn gut mit Katzennassfutter stärken, weiß Kohl in diesem Zusammenhang, „Nur bitte auf gar keinen Fall Milch hinstellen, das macht den Igel krank.“
Ein recht lustiger Anruf vom Futterhaus habe ihn erreicht, erzählt der Vorsitzende schmunzelnd. „Sie erzählten, dass dort ein Hund ohne Besitzer an der offenen Futterbar stehen und es sich schmecken lassen würde.“Die anderen Mitglieder lachen.„Als mir der Hund näher beschrieben wurde, wusste ich gleich, um wen es sich handelt, denn der ist ja schon öfters mal von Zuhause abgehauen. Wie würde man im menschlichen Sinne sagen: Er ist halt ein echter Freigeist.“
Mitglied Christel Kullmann stößt ein wenig verspätet zum Stammtisch hinzu.„Mettmann hat eine Killerkatze“, wirft sie aufgeregt in die Runde, bevor sie sich ein Getränk bestellt. „In der Oberstadt gibt es eine Katze, die bereits zwei Kaninchen gerissen und eine andere Katze so zugerichtet hat, dass sie kurze Zeit spät an ihren Verletzungen gestorben ist“, weiß die Mettmannerin und zeigt als Beweismittel auch gleich ein Foto des Tieres auf ihrem Smartphone: Die Katze ist grau getigert, hat einen massigen Körper und einen verhältnismäßig kleinen Kopf, trägt ein Glöckchen um den den Hals.
Wolfgang Kohl mahnt zu Gelassenheit. „Killerkatze ist da nicht der richtige Ausdruck. Im Grunde hat das Tier ja nichts getan, was nicht triebbedingt wäre – kleine Kaninchen gehören zum Beuteschema und die andere Katze könnte rein theoretisch in das Revier dieses Tiere eingedrungen sein.“
Insofern habe sich der Halter des, nennen wir es „aggressiven“Tieres, nicht strafbar gemacht. Sollte es aber doch auf Kostenerstattung beispielsweise der Tierarztkosten hinauslaufen, sei das über die normales Haftpflicht machbar, im Gegensatz zu Schäden die ein Hund verursacht: Hier brauche es eine Hundehalter-Haftpflicht.
In einem sind sich die Tierschutz- mitglieder einig: Sollte das auffällig gewordene Tier ein unkastrierter Kater sein, könne man sein extremes Verhalten durch eine Kastration sicher lindern.
„Das wäre von unserer Seite ein Appell an den potenziellen Halter. Und sollte der eventuell sich aus einem finanziellem Engpass heraus diese Operation nicht leisten können, soll er wissen, dass wir vomVerein 50 Prozent der Kosten übernehmen, egal bei welchem Tierarzt er vorstellig wird. Hauptsache, er oder sie kommt aus Mettmann“, sagtVorsitzender Wolfgang Kohl.