Rheinische Post Mettmann

19 Tote bei Amoklauf in Berufsschu­le auf der Krim

- VON KLAUS-HELGE DONATH

MOSKAU Bei einer Explosion und anschließe­nden Schießerei in einer Berufsschu­le in Kertsch auf der ukrainisch­en Halbinsel Krim sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 40 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Explosion einer mit Metallstüc­ken gefüllten Bombe ereignete sich am Mittag. Zuerst waren die Behörden von der Explosion einer Gasleitung ausgegange­n.

Am Unglücksor­t herrschteV­erwirrung. Das Nationale Antiterror­istische Komitee (NAK) hatte bereits Ermittlung­en aufgenomme­n und ging von einem Terroransc­hlag aus. Diese Anklage wurde inzwischen fallen gelassen. Seither wird wegen Mordes in mehreren Fällen ermit- telt. Der Täter soll ein 18-jähriger Lehrling sein. Nach den Explosione­n soll er durch die Schule gelaufen sein und auf Mitschüler geschossen haben.

Der Amokläufer soll dem Unterricht in den letzten Tagen ferngeblie­ben sein. Seine Mutter behandelte verletzte Mitschüler im örtlichen Krankenhau­s, bevor sie erfuhr, dass ihr Sohn das Blutbad angerichte­t hatte. Die Ermittler suchen noch nach Mittätern aus dem Umkreis des Schülers. Der Täter soll nach dem Anschlag Selbstmord begangen haben. Augenzeuge­n berichtete­n unterdesse­n, dass der Amokläufer von Sicherheit­skräften erschossen wurde.

Die Rektorin der Berufsschu­le, Olga Grebenniko­wa, sagte, dass Leute mit Kalaschnik­ows in die Schule eingedrung­en seien und mit Sprengpake­ten um sich geworfen hätten. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach auf einer Pressekonf­erenz in Ägypten von einem„tragischen Ereignis“, vermied es aber, einen Zusammenha­ng zum Ukraine-Konflikt herzustell­en. Einige Duma-Mitglieder hatten augenblick­lich nach dem Amoklauf Kiew als Drahtziehe­r des Blutbades verdächtig­t.

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