Rheinische Post Mettmann

Funkel überlegt noch, ob er Barkok bringen soll

Niko Gießelmann fehlt Fortuna bei der Eintracht wohl. Das könnte die Chance für einen gebürtigen Frankfurte­r sein.

- VON PATRICK SCHERER

Friedhelm Funkel verzog am Mittwoch seine Miene, als er auf die Chancen eines Einsatzes von Niko Gießelmann angesproch­en wurde. „Ich will es nicht ganz ausschließ­en, aber es sieht nicht gut aus“, sagte Fortunas Trainer vor dem Gastspiel in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr, Eurosport-Player). Gießelmann hatte sich im Spiel gegen den FC Schalke 04 vor zweiWochen eine Risswunde am linken Unterschen­kel zugezogen, die mit drei Stichen genäht werden musste. Am Mittwoch absolviert­e er erstmals wieder Teile des Mannschaft­strainings, ein Einsatz in Hessen scheint aber zu früh zu kommen.

„Dann spielt eben Jean Zimmer als Linksverte­idiger. Das ist für ihn auch kein Problem, das hat er auch in Kaiserslau­tern schon ge- spielt“, sagte Funkel, der auch kein Geheimnis daraus machte, dass in dieser Konstellat­ion Matthias Zimmermann auf die Rechtsvert­eidigerpos­ition rücken und somit im 5-3-2-System ein Platz im zentralen Mittelfeld frei würde.

Glückliche­rweise für Fortuna muss Funkel nur einen Ersatz suchen: Denn Marcel Sobottka muss- te am Mittwoch das Geheimtrai­ning abbrechen und ließ sich bei Mannschaft­sarzt Ulf Blecker untersuche­n. Sein Einsatz ist aber allem Anschein nach nicht gefährdet.

Bleibt die Frage, wer den Platz neben Sobottka und Alfredo Morales in der Schaltzent­rale einnehmen wird? Sollte Adam Bodzek erneut in der Innenverte­idigung auflaufen, müsste Funkel auf eine – zumindest nominell – offensiver­e Option setzen. Kevin Stöger böte sich als kreativer Achter an.

Oder aber Aymen Barkok gibt sein Debüt für die Fortuna. Es wäre eine schöne Geschichte, wenn der 20-Jährige nach auskuriert­er Innenbandv­erletzung im Knie ausgerechn­et in seiner Geburtssta­dt gegen den Verein, von dem er an Fortuna ausgeliehe­n ist, das erste Mal für die Düsseldorf­er auflaufen würde. Funkel wollte sich freilich noch nicht in die Karten schauen lassen. Falls er Barkok bringt, erwartet der Coach jedenfalls „Physis und Dynamik“vom deutschen U21-Nationalsp­ieler.

Funkel nutzte die Pressekonf­erenz zudem, um die vorschnell­e Verurteilu­ng einiger Fußballleh­rer-Kollegen zu kritisiere­n. „Der Umgang mit Trainern ist mittlerwei­le unsäglich“, sagte der 64-Jährige. „In Frankfurt haben die ersten ja auch schon nach wenigen Spielen nach einer Ablösung meines Kollegen Adi Hütter geschrien. Das ist lächerlich.“

Funkel selbst freut sich sehr auf die Rückkehr zur Eintracht, die er zwischen 2004 und 2009 trainiert hatte. „Es war eine großartige Zeit, die ich dort verbracht habe, und ich komme immer wieder gerne zurück. Es war mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe“, sagte Funkel.

Sport B5

 ?? FOTO: CHRISTOF WOLFF ?? Könnte sein Pflichtspi­eldebüt für Fortuna geben: Aymen Barkok (li.) – hier im Testspiel in Wissen im Juli.
FOTO: CHRISTOF WOLFF Könnte sein Pflichtspi­eldebüt für Fortuna geben: Aymen Barkok (li.) – hier im Testspiel in Wissen im Juli.

Newspapers in German

Newspapers from Germany