Funkel überlegt noch, ob er Barkok bringen soll
Niko Gießelmann fehlt Fortuna bei der Eintracht wohl. Das könnte die Chance für einen gebürtigen Frankfurter sein.
Friedhelm Funkel verzog am Mittwoch seine Miene, als er auf die Chancen eines Einsatzes von Niko Gießelmann angesprochen wurde. „Ich will es nicht ganz ausschließen, aber es sieht nicht gut aus“, sagte Fortunas Trainer vor dem Gastspiel in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr, Eurosport-Player). Gießelmann hatte sich im Spiel gegen den FC Schalke 04 vor zweiWochen eine Risswunde am linken Unterschenkel zugezogen, die mit drei Stichen genäht werden musste. Am Mittwoch absolvierte er erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings, ein Einsatz in Hessen scheint aber zu früh zu kommen.
„Dann spielt eben Jean Zimmer als Linksverteidiger. Das ist für ihn auch kein Problem, das hat er auch in Kaiserslautern schon ge- spielt“, sagte Funkel, der auch kein Geheimnis daraus machte, dass in dieser Konstellation Matthias Zimmermann auf die Rechtsverteidigerposition rücken und somit im 5-3-2-System ein Platz im zentralen Mittelfeld frei würde.
Glücklicherweise für Fortuna muss Funkel nur einen Ersatz suchen: Denn Marcel Sobottka muss- te am Mittwoch das Geheimtraining abbrechen und ließ sich bei Mannschaftsarzt Ulf Blecker untersuchen. Sein Einsatz ist aber allem Anschein nach nicht gefährdet.
Bleibt die Frage, wer den Platz neben Sobottka und Alfredo Morales in der Schaltzentrale einnehmen wird? Sollte Adam Bodzek erneut in der Innenverteidigung auflaufen, müsste Funkel auf eine – zumindest nominell – offensivere Option setzen. Kevin Stöger böte sich als kreativer Achter an.
Oder aber Aymen Barkok gibt sein Debüt für die Fortuna. Es wäre eine schöne Geschichte, wenn der 20-Jährige nach auskurierter Innenbandverletzung im Knie ausgerechnet in seiner Geburtsstadt gegen den Verein, von dem er an Fortuna ausgeliehen ist, das erste Mal für die Düsseldorfer auflaufen würde. Funkel wollte sich freilich noch nicht in die Karten schauen lassen. Falls er Barkok bringt, erwartet der Coach jedenfalls „Physis und Dynamik“vom deutschen U21-Nationalspieler.
Funkel nutzte die Pressekonferenz zudem, um die vorschnelle Verurteilung einiger Fußballlehrer-Kollegen zu kritisieren. „Der Umgang mit Trainern ist mittlerweile unsäglich“, sagte der 64-Jährige. „In Frankfurt haben die ersten ja auch schon nach wenigen Spielen nach einer Ablösung meines Kollegen Adi Hütter geschrien. Das ist lächerlich.“
Funkel selbst freut sich sehr auf die Rückkehr zur Eintracht, die er zwischen 2004 und 2009 trainiert hatte. „Es war eine großartige Zeit, die ich dort verbracht habe, und ich komme immer wieder gerne zurück. Es war mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe“, sagte Funkel.
Sport B5