18. Oktober 1968
Der US-amerikanische Athlet nimmt Anlauf, erwischt den perfekten Absprung und fliegt über den Sand. Als er landet, weiß Bob Beamon bereits, dass er einen guten Sprung abgeliefert hat. Er verlässt die Grube tänzelnd, selbstgewiss, klatscht in die Hände. Doch er muss noch warten. Die Weite des Sprungs kann so einfach nicht gemessen werden, die elektrischen Geräte versagen. Der Sprung, den Bob Beamon am 18. Oktober 1968 in der Finalrunde der Olympischen Spiele absolvierte, war eine Sensation. Ganz unerwartet kam der Rekord nicht.Wegen der Höhenluft in Mexiko-Stadt hatte die Sportwelt mit Höchstleistungen gerade bei den Leichtathleten gerechnet. Noch dazu freuten sich die Athleten an diesem Tag über Rückenwind. Dennoch: Diese Weite hatte niemand erwartet. Die Preisrichter mussten das altmodische Maßband herausholen. Nach dem Messen kamen Berater vom Olympischen Komitee hinzu. Sie maßen noch einmal nach, berieten sich. Beamon wartete beinahe eine Viertelstunde. Dann endlich stand das Ergebnis an der Anzeigetafel: 8,90 Meter. Den alten Weltrekord hatte Beamon um 55 Zentimeter überboten. Gold war ihm sicher. Auf dem zweiten Platz landete ein deutscher Springer: Klaus Beer aus der DDR sprang – bei denselben günstigen Bedingungen – 8,19 Meter. Der bisherige Weltrekordhalter Ralph Boston landete mit 8,16 Meter auf
Platz drei.