Irland-Grenze bleibt Streitpunkt bei Brexit
BRÜSSEL (dpa/ap) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor den Risiken eines ungeregelten Brexits für Irland und Nordirland gewarnt. Ohne Abkommen bliebe ungeklärt, wie die Grenze auf der irischen Insel offen gehalten werden könne, warnte die CDU-Chefin am Donnerstag zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Alle 27 bleibenden EU-Staaten seien sich einig, dass man eine Einigung mit Großbritannien wolle.
Der Gipfel hatte in den stockenden Verhandlungen der EU mit Großbritannien über den Austrittsvertrag keinen Durchbruch gebracht. Merkel sagte, das sei auch nicht erwartet worden. Solange man keine Lösung habe, werde man auch nicht genau erklären können, wie diese aussehe. Aber wo ein Wille sei, sei auch ein Weg. Wie lange das dauern werde, sei „zur Stunde nicht absehbar“. Die Irland-Frage ist der entscheidende Knackpunkt bei den Brexit-Verhandlungen. Sowohl die EU als auch Großbritannien wollen Kontrollen und Schlagbäume an der Grenze zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland aus politischen Gründen vermeiden. Sie suchen allerdings schon mehr als ein Jahr vergeblich eine allseits akzeptable Lösung.
Großbritanniens Premierministerin Theresa May und EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärten am Abend, dass sie mit einem geordneten Brexit rechnen. May rechne zwar mit harten Verhandlungen, am Ende werde jedoch ein Abkommen stehen, mit dem beide Seiten zufrieden sein würden, sagte May. Leitartikel, Wirtschaft