Ermittler prüfen Verbindung zum Rizin-Bomben-Fall
KÖLN (hsr) Nach dem Brandanschlag und der Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof prüfen die Ermittler der Bundesanwaltschaft Parallelen zu dem Fall des 29-jährigen Tunesiers Allah H., der im Juni im Kölner Stadtteil Chorweiler festgenommen worden war. Der Islamist hatte damals offenbar vor, eine Bombe mit dem hochgiftigen Biokampfstoff Rizin zu bauen und damit einen Anschlag zu verüben. Seine Ehefrau Yasmin H. sitzt wie er in Untersuchungshaft – gegen die 42-Jährige wird wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie zur vorsätzlichen Herstellung von biologischen Waffen ermittelt.
Noch am Dienstag hatte ein Sprecher der Kölner Polizei auf Anfrage verneint, dass es eine Verbindung zum Chorweiler-Fall geben könnte. Wie durch die Bundesanwaltschaft bekannt geworden war, soll der mutmaßliche Geiselnehmer Mohammad A.R. die Freilassung einer Frau aus Tunesien gefordert haben, deren Mann sich „terroristisch betätigt haben soll“. Außerdem habe er seine Ausreise nach Syrien zur IS-Terrormiliz gefordert. Ob der 55-jährige Syrer mit der GeiselnahmeYasmin H. freipressen wollte, ist unklar, scheint aber Gegenstand der Ermittlungen zu sein. Die sechsfache Mutter stammt aber nicht wie ihr Mann aus Tunesien, sondern ist Deutsche.