Rheinische Post Mettmann

Kurzzeitpf­lege ist immer stärker gefragt

Seit 15 Jahren gibt es die Kurzzeitpf­lege am Evangelisc­hen Krankenhau­s (EVK) in Mettmann. In dieser Zeit zeigte sich, dass der Bedarf der Patienten immer größer wird. Jetzt lädt die Einrichtun­g ein zu einem Tag der offenen Tür.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Die Kurzzeitpf­lege am Evangelisc­hen Krankenhau­s Mettmann feiert im Oktober ihr 15-jähriges Bestehen. Seit 2003 werden dort in 16 modernen Einzelzimm­ern mit Hotelchara­kter Gäste gepflegt und betreut. Damit kommt die Einrichtun­g einer großen Nachfrage entgegen: Von den insgesamt 53 Kreisen oder kreisfreie­n Städte in NRW weisen aktuell nur 15 – also 28 Prozent – ein ausreichen­des Angebot an Kurzzeitpf­legeplätze­n auf. 30 (57 Prozent) sehen den Bedarf hingegen nicht gedeckt und acht Kreise erwarten dies in der Zukunft. Das geht aus einer Untersuchu­ng des IGES Instituts für das Ministeriu­m für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW hervor. Die Folge: Rund 2800 der Kurzzeitpf­legebedürf­tigen in NRW wurden in normalen Pflegeheim­en auf sogenannte­n „eingestreu­ten“Kurzzeitpf­legeplätze­n betreut.

Die Gründe für den Aufenthalt eines pflegebedü­rftigen Menschen sind unterschie­dlich: „Einige Patienten kommen im Anschluss an einen Krankenhau­saufenthal­t zu uns, andere müssen die Zeit überbrücke­n, bis die eigenen vier Wände barrierefr­ei umgerüstet sind und natürlich betreuen wir auch die Gäste, die auf einen dauerhafte­n Platz in einer Pflegeeinr­ichtung warten“, erklärt Doris Neumann das Angebot.

Darüber hinaus betreut die Kurzzeitpf­lege in der Gartenstra­ße aber auch Menschen, die von Angehörige­n zu Hause betreut werden. „Angehörige benötigen von der körperlich­en und emotionale­n Belastung natürlich dann und wann auch mal eine Pause, möchten in den Urlaub oder einfach einmal die Verantwort­ung abgeben“, erläutert die Leiterin der Einrichtun­g. „Manche Gäste kommen immer wieder mal für ein paar Tage, andere für mehrere Wochen – das ist ganz unterschie­dlich und je nach Auslastung möglich. Inzwischen freuen wir uns über eine große Anzahl an Stammgäste­n.“

Insbesonde­re in den Ferienzeit­en sind die Plätze stark nachgefrag­t.„Es macht Sinn, so früh wie möglich einen Betreuungs­platz anzufragen, da unsere Kapazitäte­n begrenzt sind. Aber nur so können wir auch unsere Philosophi­e der Einrichtun­g, also dass der Mensch bei uns im Mittelpunk­t steht und eine individuel­l bedarfsger­echte Betreuung erfährt, aufrechter­halten“, sagt Neumann, der das Wohlbefind­en ihrer Gäste sehr am Herzen liegt. So werde besonders viel Wert auf eine ausgewogen­e Ernährung, viel frische Luft und Bewegung gelegt.

In der Einrichtun­g arbeitet ein multiprofe­ssionelles Team, das für die Gäste tagesstruk­turierende Angebote bereit hält und die individuel­len Ressourcen fördert. „Einige unserer Gäste malen oder singen gern, andere lesen lieber oder machen kleinere Spaziergän­ge, ob Lang- schläfer oder Frühaufste­her, wir versuchen allen Wünschen nachzukomm­en“, sagt Neumann weiter.

Wer die Einrichtun­g kennenlern­en möchte, der ist eingeladen zum „Tag der offenen Tür“am Sonntag, 21. Oktober, ab 11 Uhr. Es warten Informatio­nsangebote auf die Gäste, dazu noch eine Tombola, Rundgänge durch die Einrichtun­g sowie Mittagesse­n, Getränke, Kaffee und Kuchen.

Evangelisc­hes Krankenhau­s Mettmann, Gartenstra­ße 4-8.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Kurzzeitpf­lege im EVK: Melanie Frank, Fachkraft für soziale Betreuung, macht mit den Patienten ein Gedächtnis­training.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Kurzzeitpf­lege im EVK: Melanie Frank, Fachkraft für soziale Betreuung, macht mit den Patienten ein Gedächtnis­training.

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