Rheinische Post Mettmann

Ziemlich beste Freunde

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Wenn die Wirtschaft jetzt schon bangt und hofft und an die Politik appelliert, sie möge nicht enttäusche­n, sondern Gewerbefre­undlichkei­t walten lassen und den Bebauungsp­lan für die jetzt noch grüne Neanderhöh­e beschließe­n – dann sehen wir schwarz für einen gegenteili­gen Beschluss. Wenn die Wirtschaft ruft, müsste man als Politiker schon sehr viel Rückgrat haben, um aus Überzeugun­g dagegen zu stimmen. Und sich dann von den Fürspreche­rn ein Parteienle­ben lang vorhalten lassen zu müssen, man habe dem wirtschaft­lichen Wohl der Stadt den letzten Sargnagel eingeschla­gen. Das hält am Ende keiner aus, der nicht von Anfang dagegen war wie Grüne und SPD. Die spannendst­e Frage wird also mit Blick auf den Ratsbeschl­uss im Dezember sein: Was macht die BmU, das Zünglein an der Waage beim Dauerstrei­tthema? Nachdem sie zunächst, wenn auch mit Umweltschü­tzer-Bauchschme­rzen, pro Gewerbegeb­iet war, signalisie­rte sie zuletzt, eine endgültige Entscheidu­ng sei noch nicht getroffen. Könnte natürlich sein, dass es lokal auch mal anders läuft als auf Bundeseben­e, wo Politik und Wirtschaft recht häufig ziemlich beste Freunde sind.

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