Ferienprogramm macht gute Laune
Das Herbstferienprogramm im Kinder- und Jugendhaus steht unter dem Motto „Zeitreise“. Da dürfen intergalaktische Spiele nicht fehlen.
WÜLFRATH Lea nimmt Schwung und dreht sich einmal feste im Kreis. Ihr blau-weiß karierter Rock schwingt wie ein Teller nach oben. Lea strahlt. „Den Rock habe ich gerade genäht“, sagt die Siebenjährige stolz und zeigt auf eine ziemlich gerade Naht, „das ist ein 50er Jahre-Rock. Ich finde den soooo schön.“Freundin Ella trägt exakt das gleiche Kleidungsstück. „Gestern haben wir nämlich hier genäht, da war hier Vergangenheitstag. Heute ist Zukunftstag, da malen wir intergalaktische Bilder.“
Im Kinder- und Jugendhaus wimmelt es voller kleiner kreativer Menschen. 25 Plätze gibt es im Herbstferienprogramm, und die sind natürlich schon lange vorher ausgebucht.Viele der Sechs- bis Zehnjährige nehmen regelmäßig teil, Mirabella dagegen genießt zum ersten Mal die Ferienzeit im Kinder- und Jugendhaus an der Schulstraße. „Das finde ich ganz schön hier“, erklärt die Siebenjährige noch etwas schüch- tern, „weil hier so schöne Sachen gemacht werden. Ich hab nämlich der Hanaa beim Kochen geholfen, das hat mir viel Spaß gemacht.“Und weil sich heute alles um die Zukunft dreht, gibt es auch das entsprechende Mittagessen dazu: Astronautenkost.„Wir haben Kartoffelpüree und Erbsen und Möhren richtig doll zerquetscht und in so kleine Päckchen gefüllt, die man dann ausquetschen muss“, erzählt Ella und lacht. „Lustig hat das geschmeckt.“
Eine Etage höher auf dem langen Flur gestalten Kinder mit schwar- zem Klebeband eine Fahrlinie, bauen aus Legosteinen Rampen. Die meisten aber scharen sich um ein ganz besonderes Legofahrzeug, das zwei Mitarbeiter vom Forschungscampus Heiligenhaus, Außenstelle der Uni Bochum, mitgebracht haben. An einem Rechner sitzt der elfjährige Leon und versucht, via Bluetooth dem „Roboterauto“Befehle zu geben. Sein Freund Tom beobachtet das Geschehen intensiv und mit großen Augen. „Wir lernen hier, wie man den programmiert, also wir definieren sozusagen, dass der im- mer nur entlang der schwarzen Linie fährt“, weiß Tom, der schon aus der Schule ein wenig Vorerfahrung mitbringt.
Ella und Lea haben sich derweil Malkittel übergezogen und gestalten große schwarze Leinwände. „Ich nehme so was hier“, sagt Lea und zeigt auf ein Gefäß mit weißem Facettenlack, „damit kann ich so Krater auf die Leinwand malen und dann kann man dann noch Glitzer darauf verteilen, dass sieht dann aus wie Millionen funkelnder Sterne.“Mitarbeiterin Hanaa El-Kayed
freut sich, genau wie die anderen Beschäftigten, über die Begeisterung der teilnehmenden Kinder, nimmt immer wieder eins in den Arm, lobt, kümmert sich, spielt ein Spiel mit, unterstützt, zeigt Aufmerksamkeit und Interesse. „Wir geben uns immer viel Mühe bei der Gestaltung der Ferienprogramme“, betont sie, „wir wollen die Kreativität der Kinder fördern.“
Lea freut sich schon auf den nächsten Tag.„Morgen dreht sich alles um die 70er Jahre, mit Hosen mit Schlag und so, das wird bestimmt ganz lustig.“