Experten informieren über Starkregen
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann lädt für den 14. November zu einem Gesprächsabend ein.
KREIS METTMANN Das Jahr 2018 wird vielen Menschen wegen der extremen Witterungsbedingungen besonders in Erinnerung bleiben. Die Starkregenereignisse in Frühjahr und Sommer führten auch im Kreis Mettmann zu Hochwassern, die mit erheblichen Sach- und Personenschäden verbunden waren.
„Experten kündigen für die kommenden Jahrzehnte als Folge des globalen Klimawandels noch stärkere Extremwettersituationen an“, berichtet Tanja Henkel, Sprecherin des Kreises Mettmann.
Einige Städte reagieren bereits darauf. So hat der Erkrather Ingenieur Gert Graf-van Riesenbeck für die Städte Mettmann und Erkrath so genannte „Gefahrenkarten Sturzflut“erstellt. Sie zeigen auf, an welchen Stellen in diesen Städten die Gefahr eines Hochwassers besonders groß ist. Die niederbergische Region sei in größerem Maße betroffen,„denn es sind diejenigen Bereiche stärker gefährdet, die eine bewegte Topographie haben“, erläutert van Riesenbeck.
Den Kommunen bieten die „Gefahrenkarten Sturzflut“einen Überblick über den Handlungsbedarf – sie wissen, wo Entwässerungsanlagen nachgerüstet und die Kanalisation ertüchtigt werden muss. Doch auch den Bürgern bieten diese Simulationen einen Vorteil: „Sie können anhand dieser Pläne fest- stellen, ob auch ihre Immobilie in einem gefährdeten Bereich ist“, sagt der Fachmann. In der Regel seien die Pläne im Internet veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Tiefbauamt können die Bürger dann geeignete Maßnahmen ausarbeiten.
Vor dem Hintergrund der Frage, inwieweit das Hochwasserproblem hausgemacht ist und in welcher Form durch Gegenmaßnahmen Abhilfe geschaffen werden kann, lädt der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann für Mittwoch, 14. November, alle interessierten Bürger zu einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet „Hochwasser – selbst gemacht?“
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Naturschutzbeirates, Dr. Alfred Bruckhaus, wird Gert Graf-van Riesenbeck vom Ingenieu- rbüro Pecher mit Sitz in Erkrath über „Urbane Sturzfluten“referieren. Anschließend spricht Reinhard Beck vom Ingenieurbüro Beck (Wuppertal) über „Überschwemmungsgebiete in Realität und Plan“. Einen Einblick in die „Straßenentwässerung – gestern, heute, morgen“gibt schließlich Peter Queitsch von der Kommunal Agentur NRW. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit zur offenen Diskussion.
Der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises besteht aus 16 ehrenamtlichen Mitgliedern und hat bereits verschiedene Diskussionsveranstaltungen mit großer Resonanz angeboten.
Auch mit der jetzigen Veranstaltung will sich der Naturschutzbeirat unmittelbar an die Bürger wenden, weil es zu seinen Aufgaben als unabhängige Vertretung der Belange von Natur- und Landschaftsschutz gehört, der Öffentlichkeit die Ziele und Absichten von Landschaftspflege und Naturschutz allgemeinverständlich zu vermitteln.