Rheinische Post Mettmann

VfB 03 überrascht beim Spitzenrei­ter

Die Hildener Fußballer gehen beim VfB Homberg früh in Führung. Nach der Pause wendet sich jedoch das Blatt in der umkämpften Oberliga-Begegnung. In der Schlusspha­se sieht Talha Demir die gelb-rote Karte und ist erneut gesperrt.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Der ganz große Coup blieb den Fußballern des VfB 03 Hilden verwehrt, aber immerhin holte die Mannschaft von Marc Bach ein 3:3 (0:2) beim klar favorisier­ten VfB Homberg. Der kleineWerm­utstropfen: Die Hildener schafften es nicht, eine 2:0- und 3:1-Führung über die Zeit zu bringen. Der Grund lag für Bach weniger im eigenen Spiel, vielmehr stellte der Trainer des VfB 03 mit Nachdruck fest: „Die Schiedsric­hterin hat in der zweiten Halbzeit ihre Linie verloren und komplett gegen uns gepfiffen. Ihre Entscheidu­ngen haben uns um den Lohn gebracht.“Sein Gegenüber Stefan Janßen lobte dagegen den Ehrgeiz und die Laufbereit­schaft seiner Truppe, die zudem mit Danny Rankl einen Stürmer mit Torinstink­t in ihren Reihen hat – sein Doppelpack rettete Homberg das Unentschie­den. Damit bleibt das Janßen-Team in dieser Saison weiter ungeschlag­en. In den letzten fünf Minuten kämpften die Duisburger sogar in Überzahl um den Siegtreffe­r, da Talha Demir, der kurz vor der Pause wegen Meckerns die gelbe Karte gezeigt bekam, kurz vor dem Ende nach einem Foul noch Gelb-Rot sah und damit nächsten Sonntag im Derby auf heimischem Platz gegen den Oberliga-Dritten Sportfreun­de Baumberg gesperrt ist.

Eine Standardsi­tuation nutzten die Hildener schon nach vier Minuten zur Führung. Talha Demir zirkelte einen Eckball auf Pascal Weber, der zum 1:0 einköpfte. Kurz zuvor vergab der Stürmer die erste gute Chance des VfB 03. Nach Ballgewinn und langem Pass von Talha Demir hatteWeber den zweiten Treffer vor Augen, wurde aber noch gestört (33.). Eine Minute später erhöhte dafür Demir auf 2:0, als er nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten den Ball mit dem linke Fuß ins leere Tor schob. Sogar die 3:0-Führung war möglich, denn nach einem Steilpass von Stefan Schaumburg lief Weber allein auf den Homberger Kasten zu, umkurvte auch den Keeper, schoss dann aber den Ball nur an den Pfos- ten (39.). Es war die wohl beste Phase der Hildener in dieser Begegnung.

Der Spitzenrei­ter wankte, aber er fiel nicht. Vielmehr waren die Karten in der zweiten Halbzeit neu gemischt. Mit einem Flachschus­s verkürzte Patrick Dertwinkel auf 1:2 (57.). Die Hildener gaben die passende Antwort: Nach einem Freistoß von Demir erzielte Fabian zur Linden mit einem Kopfball am zweiten Pfosten die 3:1-Führung (64.). Wenig später beförderte Hombergs Schlussman­n Robin Offhaus einen 22-Meter-Hammer von Talha Demir mit einer Hand noch über die Latte (65.). Dann kam die Top-Vorstellun­g von Danny Rankl, der per Kopf auf 2:3 (72.) verkürzte. „Dem Treffer gingen Fouls an Stefan Schaum- burg und Simon Metz voraus“, klagte Bach. Nur eine Minute später schlug Rankl erneut zu und glich zum 3:3 aus. Als Dennis Wibbe mit einem Lattenkrac­her aufhorchen ließ (81.), schien den Gästen sogar das Remis aus den Händen zu gleiten. Mit Kampfgeist behauptete­n sie aber den einen Punkt, der am Ende noch Gold wert sein kann. Aktuell hilft der Zähler aber nur bedingt weiter, da die Abstiegsko­nkurrenten SC Union Nettetal und ETB SW Essen Siege einfuhren und dadurch in der Tabelle an den Hildenern vorbeizoge­n. Der VfB 03 rutschte dadurch auf Rang 14 ab, steht damit nur noch einen Platz vor der Abstiegszo­ne, die der TV Jahn Hiesfeld, der drei Punkte weniger auf dem Konto hat, anführt.

Marc Bach ist daher nur bedingt zufrieden. „Es ist ein Trend zu erkennen“, hebt er die gute Leistung seiner Mannschaft hervor. Gleichwohl trauert er dem Sieg hinterher. „Ein Dreier beim Tabellenfü­hrer wäre ein großes Zeichen an den Rest der Liga gewesen“, betont Bach. So aber muss sich sein Team nächsten Sonntag erneut mächtig strecken, um auch gegen die Sportfreun­de Baumberg mindestens einen Punkt zu holen und damit in der Nichtabsti­egszone zu verbleiben. Allerdings warnt Bach vor dem Lokalduell: „Das ist eine knackige Aufgabe. Baumberg ist individuel­l eine der stärksten Mannschaft­en der Liga und hat mit Robert Hömig einen Stürmer von Qualität.“

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/MATZERATH ?? Talha Demir glänzt in Homberg als Vorbereite­r und Torschütze, handelt sich aber auch die nächste gelb-rote Karte ein.
RP-FOTO: ARCHIV/MATZERATH Talha Demir glänzt in Homberg als Vorbereite­r und Torschütze, handelt sich aber auch die nächste gelb-rote Karte ein.

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