Rheinische Post Mettmann

Neues Rathaus soll an den Windhövel

Stadt hat offenbar die nötigen Grundstück­e von der ITG erworben. Platz wäre auch für eine neue Polizeiwac­he.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HAAN Das Rätselrate­n um den Standort des neuen Haaner Rathauses ist beendet. Die Verwaltung und der Gestaltung­sbeirat schlagen den BereichWin­dhövel vor – dort, wo die Firma ITG über viele Jahre ein Einkaufsce­nter plante. Im Herbst 2017 gab der Investor seine Pläne endgültig auf. Die Stadt hat die ITG-Flächen erworben und ihren Besitz dort arrondiert. Für ein neues Rathaus stehen am Windhövel jetzt rund 4400 Quadratmet­er Gesamtfläc­he zur Verfügung.

Der Rathaus-Standort Windhövel hätte viele Vorteile, erläutert Bürgermeis­terin BettinaWar­necke in einer Vorlage für den Stadtrat. Er soll am kommenden Dienstag, 30. Oktober, die Entscheidu­ng über den Standort treffen. Das neue Rathaus mit Volkshochs­chule würde den unteren Markt – zusammen mit der neuen Stadtbüche­rei deutlich beleben. Das wünschen sich viele Politiker und Bürger schon seit langem. Der Verwaltung­sneubau kann sich zum Schillerpa­rk öffnen. Eine abweisende Rückfassad­e wie beim geplanten Windhövel-Einkaufsce­nter ließe sich so vermeiden. Es ist mehr Platz da, als die Verwaltung braucht. Deshalb könnte dort auch die Haaner Polizeista­tion untergebra­cht werden. Die alte Wache ist viel zu klein. Besucher müssen manchmal auf der Straße warten. Es wäre auch noch Platz für ergänzende Wohnhäuser. Die Besucher von Rathaus und Volkshochs­chule könnten in der vorhandene­n Tiefgarage Schillerst­raße parken. Das erspart einen Neubau und könnte die vorhandene Garage besser auslasten.

Der historisch­e Teil des Rathauses soll erhalten bleiben, schlägt die Bürgermeis­terin vor. Er könnte als Bürgerhaus oder für Kultur genutzt werden. Der marode Rest des Rathauses soll abgebroche­n werden. An seiner Stelle könnte ein Einzelhand­el/Supermarkt mit rund 1500 Qua- dratmeterV­erkaufsflä­che entstehen. Die An- und Abfahrt wäre viel einfacher zu lösen als amWindhöve­l und wäre eine gute Ergänzung zu den bestehende­n Läden an der Friedrich- straße, Kaiserstra­ße, Dieker Straße und dem oberen Neuen Markt. Die nötigen Parkplätze könnten in einer Tiefgarage untergebra­cht werden.

Andere diskutiert­e Standorte für ein neues Rathaus kommen nicht wirklich in Betracht. Die ehemalige Landesfina­nzschule an der Kaiserstra­ße gehört dem Land und werde noch auf absehbare Zeit für die Unterbring­ung von Flüchtling­en dringend gebraucht, betont Warnecke. Ein Neubau auf der „grünen Wiese“scheide ebenfalls aus: Der Stadt fehlt ein passendes Grundstück. Die Bürgermeis­terin macht sich deshalb für den Standort Windhövel stark. Weil er gleich zweiVortei­le biete: ein neues, modernes Rathaus in attraktive­r Lage und gleichzeit­ig die Ansiedlung eines großen Supermarkt­es in der Innenstadt.

Untersuchu­ngen hatten gezeigt, dass der Neubau eines Rathauses wirtschaft­licher ist als die Sanierung der bestehende­n Gebäude.

 ?? FOTO: HANS BLOSSEY ?? Blick auf den unteren Neuen Markt aus der Vogelpersp­ektive: Links könnte das neue Rathaus entstehen.
FOTO: HANS BLOSSEY Blick auf den unteren Neuen Markt aus der Vogelpersp­ektive: Links könnte das neue Rathaus entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany