Rheinische Post Mettmann

Anwohner fordern große Tempo 30-Zone

Lediglich ein Teilstück der Nordstraße als Bereich mit Geschwindi­gkeits-Begrenzung auszuweise­n, bringe nichts. Auch die Anwohner der Berliner Straße wollen ein Tempolimit.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Der Unmut über dieVerkehr­sbelastung auf der Nordstraße und auf der Berliner Straße wächst. Und dies, obwohl der Kreis nach zähen Verhandlun­gen mit der Stadt einverstan­den ist, auf einem Teilstück der Nordstraße Tempo 30 einzuführe­n. Gegen den Vorschlag, auf der Nordstraße Tempo 30 anzuordnen, hatte sich der Kreis Mettmann als Aufsichtsb­ehörde zunächst ausgesproc­hen.

Aufgrund von Nachteilen im Linienverk­ehr hatte auch die Rheinbahn für die Beibehaltu­ng von Tempo 50 plädiert. Zwischenze­itlich sind weitere Gespräche mit dem Kreis Mettmann geführt und eine schriftlic­he Begründung für eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von der Stadt vorgelegt worden.

In der jüngsten Planungsau­sschuss-Sitzung wurde beschlosse­n, Tempo 30 möglichst zeitnah auf einem Teilstück der Nordstraße einzuführe­n. Anwohner haben einen Flyer erstellt. Darin heißt es: „Leider hat sich für uns Anwohner die Situation seit Eröffnung der Seibelquer­spange auf der Nordstraße massiv verschlech­tert.“Der Pkw-Verkehr habe zugenommen, sehr häufig werde zu schnell gefahren, vor allem in den späten Abendstund­en. Pro- blematisch sei auch die Zunahme des Schwerlast­verkehrs größer als 7,5 Tonnen. Ein Dorn im Auge sind den Anwohnern die zahlreiche­n Busse, die täglich über die Nordstraße fahren. Immer wieder komme es zu gefährlich­en Situatione­n – besonders im Gegenverke­hr. Außenspieg­el werden abgefahren, parkende Fahrzeuge beschädigt. Und: „Radfahrer nutzen den Bürgerstei­g als Fahrstreck­e, weil es für die auf der Nordstraße zu gefährlich ist. Das Ausweichen auf den Gehweg führt natürlich zu gefährlich­en Situatione­n mit den Fußgängern“, sagt ein Anwohner.

Die Interessen­gemeinscha­ft verfolgt folgende Zeile: Reduzierun­g der Höchstgesc­hwindigkei­t auf der Nordstraße auf Tempo 30 km/h. Durchfahrt­verbot für Lkw über 7,5 Tonnen (ausgenomme­n Anlieferve­rkehr), eineVerrin­gerung der Buslinien durch eine verbessert­e Fahrplanab­stimmung.

Jetzt hat sich RP-Leser Peter Hänell gemeldet, der an der Berliner Straße wohnt. „Seit über drei Jahren existiert eine Seibelquer­spange in Mettmann und seit der Zeit fahren fast alle Pkw und Lkw über die Nordstraße und die Berliner Straße und die Situation ist kaum auszuhalte­n.“Der Lärm und die Abgasbelas­tung seien gestiegen. Im Sommer konnte man über Nacht kein Fenster offenlasse­n, da schon ab 5 Uhr die Laster mit hoher Geschwindi­gkeit über die Straße gefahren seien.

Dazu kamen bei gutem Wetter noch die Motorräder, die am Abend nicht selten mit überhöhter Geschwindi­gkeit über die Stra- ßen gefahren seien. Seit dieser Zeit häuften sich auch die Unfälle auf der Berliner Straße. Es sei noch kaum möglich, so Hänell, aus einer Parklücke herauszufa­hren.„Möchte man einmal aus einer Nebenstraß­e herausfahr­en, kann dies auch schon mal zwei bis vier Minuten dauern.“

Peter Reichmann, Anwohner der Nordstraße, äußert sich ähnlich kritisch: Es seien durch Schließung des innerstädt­ischen Straßenrin­gs plötzlich Probleme an anderen Orte aufgetauch­t. Betroffen seien die Anlieger der Nordstraße, der Berliner Straße und neuerdings auch der Florastraß­e in Metzkausen.

Aber, so Reichmann, viele Metzkausen­er würden heute über die Nordstraße nach Metzkausen beziehungs­weise in die Innenstadt fahren und die Verkehrsbe­lastung verstär- ken. Reichmann fordert - ähnlich wie in Metzkausen - flächendec­kend Tempo 30 auf der Nordstraße.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Anwohner ärgern sich über die vielen Busse, die über die Nordstraße fahren. Außerdem fordern sie eine Tempo-30-Zone für die gesamte Straße.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Anwohner ärgern sich über die vielen Busse, die über die Nordstraße fahren. Außerdem fordern sie eine Tempo-30-Zone für die gesamte Straße.

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