Antonow hin und weg
Die Ankunft des ukrainischen Riesen-Flugzeugs hatte sich immer wieder verzögert.
DÜSSELDORF Darauf haben Flugzeug-Fans tagelang gewartet: Eine Antonow 124 ist am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr auf dem Düsseldorfer Flughafen gelandet. Bei Inbetriebnahme Anfang der 1980er-Jahre war sie das größte Flugzeug derWelt. Entwickelt wurde sie als Transportmaschine für die Streitkräfte der Sowjetunion, gilt aber heute als Arbeitspferd für schwere Lasten in der Zivilluftfahrt. Mit einer Startmasse von über 400 Tonnen übertraf sie damals ihr westliches Gegenstück, die Lockheed C-5 Galaxy. Sie kann mehr als 150 Tonnen Last transportieren. Heute sind weltweit nur noch weniger als 30 Maschinen im Einsatz.
Der Flughafen veröffentlichte die Informationen erst um 6.45 Uhr bei Facebook, da lag ein Großteil der Planespotter wohl noch im Bett und träumte von der am Tag zuvor angekündigten Landung am Mittwoch um 14.10 Uhr.
Auf der Besucherterrasse des Flughafens standen zu dem Zeitpunkt etwa zehn Schaulustige. Einer von ihnen war Josef Koller aus Düsseldorf. Er hatte am Morgen von der Landung erfahren und war sofort losgefahren. „Einmal war ich in den letzten Tagen schon umsonst hier“, sagt er. Diesmal habe alles geklappt, die Antonow-Landung habe er im Kasten. Deutlich mehr Spotter trifft man später an der Fensterfront der Sky-Train-Haltestelle am Fernbahnhof des Flughafens. Direkt in erster Reihe steht die Antonow in voller Pracht. Die Maschine wird dort entladen.
Jannik Voosen steht da mit seiner Kamera um den Hals. Er kommt zwar aus dem Süden Kölns, hat es aber trotzdem geschafft, pünktlich am Flughafen zu sein.„Ich habe mir den Wecker extra auf halb sechs gestellt, ich wollte da ganz sicher gehen.“Bereits am Mittag hob der Riesenflieger wieder ab nach Kiew – immerhin auch ein Motiv.