Von Frankfurt bis Mannheim mit dem Flixbus-Elektrobus
FRANKFURT Vier Mal täglich fährt ab Donnerstag der erste elektrisch betriebene Fernbus Deutschlands auf Straßen und Autobahnen. Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim macht der Bus auch Halt am Frankfurter Flughafen und in Heidelberg.„Wir wollen die E-Mobilität der Zukunft mitgestalten“, sagte der Geschäftsführer des Fernbusanbieters Flixbus, Fabian Stenger. Und das ist im Segment von Fernbusreisen hierzulande gar nicht so einfach. So musste der aus China stammende Bus vergleichsweise aufwendig umgebaut werden, ehe er die hiesigen Standards und Vorgaben erfüllen konnte.
Das macht ihn als zweiten Prototypen seiner Art gleichzeitig teue.: Die E-Version hat ungefähr doppelt so viel gekostet wie die Anschaffung eines herkömmlichen Dieselbusses. „E-Busse sind im Moment der Anschaffung zwar deutlich teurer, dennoch sind wir überzeugt, dass sich diese Investition in die Zukunft lohnt“, meint der Flixbus-Chef Stenger.
E-Busse haben den Vorteil, dass die Energiekosten deutlich geringer sind als bei Verbrennungsmotoren. Zudem fällt auch ein Großteil der Motorwartung weg. Betankt wird der Bus über zwei parallele Steck- dosen. Der Bus lädt ein- bis zweimal am Tag und über Nacht. Die Energie stammt von der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy
Deswegen fallen beim Betrieb des Testbusses 100 Prozent Treibhausemissionen im Vergleich zu Dieselbussen weg, sprich: Der Bus hat null Schadstoffausstoß. Das geht nach Angaben des Unternehmens deswegen, weil die Energie des Fernbusses vollständig aus sauberem Strom bezogen wird – zur Hälfte ist dasWindenergie.„Der E-Fernbus ist ein wichtiger Beitrag innerhalb der Transformation hin zu einer dekarbonisierten Gesellschaft“, sagt Mojib Latif, Klimaforscher und der Schirmherr der Non-Profit-Organisation Atmosfair.
DerWeg dorthin scheint im Reiseverkehr mit Bussen aber noch vergleichsweise lang. Bezeichnend ist, dass die beiden Busse für eine Testphase in Frankreich und auch den Testbetrieb zwischen Frankfurt und Mannheim aus China stammen. Der Hersteller BYD ist hierzulande relativ unbekannt, war zwischenzeitlich aber immer mal wieder der global absatzstärkste Anbieter von Elektrofahrzeugen. Rund 37.000 Elektrobusse hat das Unternehmen bereits verkauft, die meisten davon auf dem chinesichen Markt. Und fast alle waren für den innerstädtischen Verkehr bestimmt.