Starke Schalker erkämpfen 0:0 in Istanbul
Die Tedesco-Elf ist in der Champions League weiter auf Kurs. Ersatzkeeper Nübel glänzt.
ISTANBUL (sid) Der kriselnde Vizemeister Schalke 04 hat im lautesten Stadion der Champions League starke Nerven bewiesen und bleibt in der Königsklasse ohne Niederlage. Beim 0:0 beim türkischen Meister Galatasaray Istanbul fehlte dem Bundesliga-16. allerdings erneut die Durchschlagskraft im Angriff, dennoch sind die Chancen auf das Achtelfinale mit fünf Punkten aus den ersten drei Spielen in der Gruppe D weiter gestiegen.
Den möglichen Sieg verspielte nicht nur die abschlussschwache Schalker Offensivabteilung um den glücklosen Rekordeinkauf Breel Embolo. Auch der französische Schiedsrichter Benoit Bastien verweigerte der Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco nach einem Foul an Jewgeni Konopljanka einen unstrittigen Elfmeter (13.). Als die Schalker ohne ihren Kapitän und Torhüter Fährmann und ihren Abwehrchef Naldo ins Türk Telekom Stadyumu einliefen, schlug ihnen der Lärm eines startenden Düsenjets entgegen - über 130 Dezibel wurden schon in der lautesten Arena der Königsklas- se gemessen.
Stürmer Mark Uth, bislang ohne Tor für Schalke, fand sich im Mittelfeld auf der ungewohnten Achter-Position wieder. Die Abwehr verteidigte mit Fünfer-Kette. Der erste Aufreger ereignete sich, als Galatasaray-Torwart Fernando Muslera Konopljanka von den Beinen holte, doch Bastien entschied auf Ecke. Wenig später setzte Embolo einen Kopfball nur knapp neben das Tor (17.). Die Königsblauen kontrollierten über weite Strecken das Spiel, ließen kaum Chancen der Gastgeber zu, kombinierten nach Balleroberung schnell nach vorne, der letzte Pass kam aber oft nicht an. Nach dem Wechsel hatte Embolo innerhalb von zwei Minuten drei hochkarätige Chancen zum Siegtreffer: erst mit zwei Schüssen (47.), dann mit einem Kopfball (49.). Als der Ball endlich im Netz war, jubelte der Schweizer zu früh - das französische Schiedsrichtergespann entschied mit Verspätung auf Abseits. In der 88. Minute vergab der eingewechselte Steven Skrzybski frei vor Muslera die Riesenchance auf den Sieg.