Bayer spielt gegen den Ligafrust an
Das Europa-League-Spiel in Zürich soll vor allem Selbstbewusstsein bescheren.
ZÜRICH Die Europa League ist für Bayer 04 eine Parallelwelt, in der noch alles in Ordnung ist. Nach zwei Siegen gegen Rasgrad und Larnaka führt das Team von Trainer Heiko Herrlich die Tabelle der Gruppe A an – mit dem punktgleichen FC Zürich, der am Donnerstagabend der nächste Gegner ist (18.55 Uhr/ Dazn). Die Partie in der Schweiz hat vorentscheidenden Charakter für den gebeutelten Klub, der in der Bundesliga große Probleme hat.
Acht Punkte nach acht Spieltagen sind freilich zu wenig für die ambitionierte Werkself. Der Zwischenstopp in der Alpenrepublik bildet den Auftakt einer Saisonphase, die es in sich hat – und die wohl über Herrlichs Zukunft bei Bayer entscheidet. Am Sonntag geht es zunächst beim SV Werder Bremen in der Liga weiter (18 Uhr), ehe am Mittwoch (20.45 Uhr) die 2. Pokalrunde bei Borussia Mönchengladbach ansteht. Dann kommen Hoffenheim und in der EL Zürich nach Leverkusen.
Das Auswärtsspiel bei RB Leipzig komplettiert die Aufgabenliste vor der nächsten Länderspielpause. „Das ist zwar eine große Belastung, aber wir sind froh, dass wir sie haben. Sie bedeutet ja auch, dass wir unsere Ziele in der vergangenen Saison erreicht haben“, sagt Sportgeschäftsführer Rudi Völler mit Blick auf die Englischen Wochen.
Fehlendes Selbstbewusstsein nannten die Verantwortlichen zuletzt häufig als einen, wenn nicht gar den Grund dafür, dass es in der Liga „noch nicht so funktioniert, wie wir es gerne hätten“, wie Völler es umschreibt. Bayers Mission für die Reise in die Schweiz sei daher klar: „ein gutes Spiel abliefern und Selbstvertrauen tanken.“
Jonathan Tah kann dabei nicht helfen. Der Innenverteidiger saß gar nicht erst mit im Flieger in die Schweiz, weil ihn eine Muskelverhärtung in der Hüfte plagt – eine „reineVorsichtsmaßnahme“, betont Herrlich. Dafür war Panagiotis Retsos wiederan Bord, der die bisherige Saison aufgrund eines Sehnen-Teilrisses im Oberschenkel verpasste.