Rheinische Post Mettmann

SC West – zwischen Trainersuc­he und Heimkomple­x

Der Fußball-Oberligist hat aufgrund des beschädigt­en Kuntstrase­ns noch kein Spiel auf eigener Anlage absolviere­n können.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Das Boot, auf dem Fußball-Oberligist SC West segelt, befindet sich in unruhigem Fahrwasser. Die Seenot steigt kontinuier­lich an, aber noch ist das Boot nicht zum Kentern verurteilt. Deswegen entschied sich derVerein in Mirhudin Kacar einem vereinskun­digen Jugendtrai­ner das Steuer zu überlassen, um den richtigen Kurs einzuschla­gen. Das Engagement des 36-Jährigen ist allerdings nur temporär, darauf haben sich die Parteien festgelegt.

„Das Ziel muss es jetzt definitiv sein, nicht nur einen Trainer für die aktuelle Situation, sondern für alle denkbaren Szenarien zu verpflicht­en“, konstatier­t Teammanage­r Manuel Haber. Insofern werden sich die Oberkassel­er nun wohl überlegt auf dem Markt umschauen, ehe sie eine langfristi­ge Entscheidu­ng fällen. Bis dahin soll Kacar im wackeligen Boot die„nötige Ruhe“einkehren lassen.

Ob dies bereits gegen den starken Aufsteiger TSV Meerbusch gelingen mag, ist fraglich. Der Ortsnachba­r hat sich bereits auf den vierten Tabellenpl­atz vorgearbei­tet und glänzt mit seiner Torgefahr von nahezu al- len Positionen.„Wir erwarten gegen Meerbusch keine Wunder und wissen, dass jetzt auch weitere schwere Gegner kommen. Dennoch müssen wir neue Impulse setzen, um aus der jetzigen Situation herauszuko­mmen“, erklärt Frank Laurini. Das Vorstandsm­itglied des SCW erhofft sich zudem die Unterstütz­ung von der Stadt, damit der SCW auch bald wieder einen echten Heimauftri­tt feiern kann.

Weiterhin ist der Kunstrasen wegen der im Sommer entstanden­en Granulat-Verklumpun­gen unbespielb­ar. „Ich behaupte, dass wir sechs Punkte nicht geholt haben, weil wir keine Spiele zu Hause austragen“, lautet Laurinis These. Manager Haber argumentie­rt in eine ähnliche Richtung:„De facto haben wir in dieser Saison noch kein einziges Heimspiel absolviert. Wir trainieren und spielen auf fremden Anlagen. Das Gefühl, zu Hause zu sein, fehlt vollkommen.“

Auf der Suche nach der richtigen Balance und dem heimischen Anlegeplat­z soll Kacar soweit als Rettungsan­ker fungieren. Der SCW hofft, dass der Montenegri­ner den richtigen Kompass dafür bereithält.

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FOTO: FAJA Sucht einen neuen SCW-Trainer: Teammanage­r Manuel Haber.

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