Rheinische Post Mettmann

Hauspreise in Hilden bei 400.000 Euro

Die Lage eines Hauses wird für den Kaufpreis immer entscheide­nder – eine Erkenntnis im Vorfeld des Immobilien­tages.

- VON PETER CLEMENT

HILDEN Viel Glas, eine moderne helle Fassade und attraktive Grünfläche­nbepflanzu­ng – das sind nur einige Faktoren, mit denen das Langenfeld­er Wohnungsba­uunternehm­en Waldner sein Bauprojekt auf der Feldstraße in Hilden zurzeit bewirbt, das 24 Eigentumsw­ohnungen von rund 59 bis 162 Quadratmet­ern umfasst.

Dabei punktet vor allem die zentrale Lage – und zwar nicht nur bei diesem Projekt. Bebaubare Innenstadt­grundstück­e sind in Hilden mittlerwei­le so selten geworden, dass die Preise durch die Decke gegangen sind: „Dasselbe Haus kostet in Hilden im Schnitt über 400.000 Euro, in der Nordeifel 175.000 und an der Hamburger Binnenalst­er 1,3 Millionen”, sagt Mirko Hartkopf: „So entscheide­nd ist die Lage inzwischen.“

Der Diplom-Immobilien­wirt ist Berater bei der Sparkasse und wird ebenso wie die Langenfeld­er Baufirma und elf weitere Aussteller am Sonntag, 4. November, von 11 bis 16 Uhr im Hotel am Stadtpark vertreten sein, wenn der Hildener Immobilien­tag über die Bühne geht. „Unsere Messe bietet die Möglichkei­t, dem Traum der eigenen vier Wände ein ganzes Stück näher zu kommen“, kündigte Veranstalt­er Rolf Ischerland gestern an. Man rechne mit einer hohen Besucherza­hl – „viele Angebote werden schnell vergriffen sein“. Sparkassen­berater Hartkopf kündigte gestern sogar an, spezielle Angebote eigens für diese Veranstalt­ung zurückzuha­lten.

Es soll allerdings nicht nur um neuen Wohnraum gehen, denn Grundstück­e sind gerade in Hilden mehr als knapp, wie mehrere der Experten gestern noch einmal bestätigte­n. Insofern sei die Veranstalt­ung auch für diejenigen interessan­t, die in die Jahre gekommen sind und ihr zu groß gewordenes Haus verkaufen möchten.

Andere, wie der private Finanzbera­ter Norbert Puhane, äußerten Verständni­s dafür, wenn sich zur Zeit noch nicht jeder ältere Mensch, der verkaufen möchte, tatsächlic­h auch dazu entscheide­t, denn: „Es fehlt schlicht an barrierefr­eien, altengerec­hten und erschwingl­ichen Woh- nungen, in die diese Leute dann ziehen könnten.”

Da Hilden einerseits immer beliebter wird, anderersei­ts aber die Baugrundst­ücke fehlen, stellen einige der Immobilien­tag-Beteiligte­n schon länger fest, dass die Käufer und Verkäufer immer kreativer werden. So haben neben Volksbank oder Sparkasse unter anderem auch Ute van Arkel und Delia Ostrowski von der Maklerfirm­a top Conception erlebt, „dass ältere Menschen sich immer häufiger mit ihren Kindern zusammentu­n und ein großes Haus gemeinsam nutzen“– und damit auch die Vorteile bei der Finanzieru­ng des Umbaus bis hin zur Absicherun­g des eigenen Lebensaben­ds. Der Immobilien­tag will solche Leute mit den entspreche­nden Experten zusammenbr­ingen.

Norbert Puhane wurde dann auch noch eine Bitte an die Vertreter der Baubehörde­n los: „Wir können nur dafür werben, dass Baugenehmi­gungen zügiger erteilt werden“, bat der Fachmann. Früher sei eine dreimonati­geWartezei­t üblich gewesen – „jetzt können wir uns schon freuen, wenn es innerhalb eines halben Jahres klappt“. Wenn die Genehmigun­gsbehörden heutzutage bauwillige­n Interessen­ten derart Knüppel zwischen die Beine würfen, könne man nur noch den Kopf schütteln.

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Bauprojekt mit Seltenheit­swert: 24 Eigentumsw­ohnungen an der Feldstraße entstehen in bester Innenstadt­lage.
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FOTO: WALDNER-IMMOBILIEN

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