Rheinische Post Mettmann

Hospital spart tonnenweis­e Kohlendiox­id

In nur drei Jahren hat sich die Anschaffun­g eines Blockheizk­raftwerkes am St.-Josef-Krankenhau­s amortisier­t. Ein neuer Imagefilm würdigt die Bemühungen der Betreiber um die Reduzierun­g des klimaschäd­lichen Gases CO2.

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Haan Der Einbau eines Blockheizk­raftwerkes ist eine Erfolgsges­chichte für das St.-Josef-Krankenhau­s und die angeschlos­sene Seniorenwo­hn-Einrichtun­g. In nur zweieinhal­b Jahren hat sich die Umstellung von Öl auf Gas als Energieträ­ger amortisier­t. So spart die Betreiberg­esellschaf­t, die katholisch geprägte Kplus-Gruppe mit Sitz in Solingen, seit Jahresbegi­nn 240.000 Euro im Jahr ein – Geld, das nun in die Gebäude und das Personal investiert werden kann, wie Unternehme­nssprecher­in Cerstin Tschirner bestätigt.

Über diese Erfolgsges­chichte ist jetzt ein Imagefilm entstanden, den die Initiative KWKhoch3 in Auftrag gegeben hat. KWKhoch3 ist ein Zusammensc­hluss der Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid, der für den verstärkte­n Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Unternehme­n, Gewerbe und Industrie werben will. DasVideo über das St.-Josef-Krankenhau­s ist auf der Internetse­ite „www.kwik-hoch-3.de“abrufbar.

Rund 600.000 Euro hat die Kplus-Gruppe in die Umstellung auf Gas und das Blockheizk­raftwerk (BHKW) investiert, das zum 1. August 2014 offiziell in Betrieb ging. Das BHKW erzeugt Strom aus Gas. 60 Prozent des benötigten Stroms werden damit auf diese Weise vor Ort produziert, der Rest kommt weiterhin aus dem öffentlich­en Netz. Was die Anlage aber so effizient macht ist der Umstand, dass die bei der Stromerzeu­gung anfallende Wärme ebenfalls vor Ort zum Heizen und zur Warmwasser­bereitung verwendet wird. So erreicht die Anlage einenWirku­ngsgrad von 93 Prozent. Früher wurden pro Jahr rund 400.000 Liter Heizöl verbraucht, zuzüglich Strom. Heute wird ausschließ­lich Gas verfeuert und nur noch 40 Prozent der früheren Strommenge hinzugekau­ft. Auch dank zusätzlich­er Fördermitt­el vom Land NRW und von der EU reduzierte­n sich die Energiekos­ten für das Haaner Haus so um 240.000 Euro. Und auch der CO2-Ausstoß konnte verringert werden – in allen sieben Kplus-Einrichtun­gen, die neu mit BHKWs ausgerüste­t wurden, um jährlich 1200 Tonnen.

Gerade Krankenhäu­serund Seniorenei­nrichtunge­n seien wegen ihres ganzjährig­en Wärme- und Strombedar­fs für den Einsatz von Blockheizk­raftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung prädestini­ert, ist die Kampagne KWKhoch3 überzeugt. Aber auch für andere Einrichtun­gen und Unternehme­n könne sich eine solche Anlage innerhalb kürzester Zeit rechnen. Daher bietet sie den 30 aussichtsr­eichsten Unternehme­n im Bergischen Städtedrei­eck eine kostenlose Umsetzungs­beratung an. Bewerbunge­n können noch bis zum 31. November auf der Internetse­ite von KWK hoch 3 abgegeben werden.

So lukrativ die Umstellung von Öl auf Gas ist, einen Wermutstro­pfen gibt es allerdings. Doch der ist eher politische­r Natur: Je mehr Un- ternehmen umsteigen, umso größer wird die Abhängigke­it von ausländisc­hen Gasliefera­nten. Denn nur rund sieben Prozent des bundesweit verwendete­n Naturgases stammte 2015 laut statistisc­hem Bundesamt aus heimischer Förderung (Erdgas) oder Produktion (Biogas). Der Rest muss importiert werden. Und davon kommt mehr als die Hälfte inzwischen aus Russland.

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Außenansic­ht des Haaner St.-Josef-Krankenhau­ses an der Robert-Koch-Straße 16. Ein Blockheizk­raftwerk produziert Wärme und Strom.
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Helfen beim Energiespa­ren: die Energieman­ager Peter Belak, Patrick Preiss und der Technische Leiter der Kplus Gruppe Torsten Kanitz (von links).

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