Rheinische Post Mettmann

Notruf gewählt - Täter festgenomm­en

Die Kreispoliz­eibehörde hat sich gestern bei Bürgern bedankt. So konnte die Polizei zwei Einbrecher festnehmen.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

KREISMETTM­ANN Kreisdirek­tor Martin M. Richter hat sich gestern bei zwei Bürgern bedankt, durch deren Hilfe zwei Einbrecher festgenomm­en werden konnten. „Sie haben die innere Hemmschwel­le überwunden und absolut richtig gehandelt, in dem sie über den Notruf 110 die Polizei angerufen haben“, sagte Richter. Dies habe nichts mit Blockwart-Mentalität oder Denunziant­entum zu tun, sondern sei Zivilcoura­ge und Bürgerpfli­cht.

Peter Mentgen bewohnt ein Reihenmitt­elhaus in Ratingen. Seine Frau hatte morgens um 6 Uhr einen jungen Mann auf der Terrasse entdeckt.„Als ich zum Fenster kam, war er schon weg. Kurze Zeit später hörte ich, wie er am Nachbarhau­s mit einem Stein die Terrassent­üre eingeworfe­n hatte. An das ungewohnte Geräusch kann ich mich bis heute gut erinnern“, sagt Mentgen. Er wählte die Notrufnumm­er 110 und meldete bei der Einsatzlei­tstelle den Einbruch. „Die Polizei war mit drei Streifenwa­gen schnell am Tatort und hat den Einbrecher noch auf der Terrasse festgenomm­en. Er konnte ohne Aufpreis im Polizeiwag­en mit zur Wache fahren.“

Wie wichtig solche Hinweise aus der Bevölkerun­g sind, stellte Richter noch einmal heraus. „Jeder Bürger, der eine verdächtig­e Beobachtun­g macht, sollte bei der Polizei anrufen. Lieber einmal zu viel, als gar nicht.“

Auch Horst Diekkämper aus Mettmann half der Polizei einen Einbrecher festzunehm­en. „Ich war auf dem weg zum Wahllokal in der Kreisspark­asse an der Stübbenhau­ser Straße“, erzählt er. Er beobachtet­e einen Mann, der sich zunächst in einem Vorgarten aufhielt und dann weg lief. „Kurze Zeit später habe ich gesehen, wie er die Eingangstü­re eines Hauses an der Stübbenhau­ser Straße einschlug.“Diekkämper war so aufgeregt, dass ihm die Hände zitterten. Er sprach ein junges Pärchen an, das auf der Straße ging und bat es, die Polizei anzurufen. Kurze Zeit später sei die Polizei gekommen, habe den Täter überwältig­en und festnehmen können.

In diesem Zusammenha­ng warnt Bernd Hildebrand, Leiter des Kommissari­ates Vorbeugung und Opferschut­z, selbst den Täter festhalten zu wollen. „Das ist viel zu gefähr- lich. Der Schraubend­reher des Einbrecher­s kann auch von ihm alsWaffe eingesetzt werden. Überlassen sie die Festnahme den Profis, nämlich der Polizei.“Im Metzkausen­er Fall wurde ein Polizist bei der Festnahme des Täters selbst verletzt.

Richtig sei es, sich Helfer zu holen, wie in der Stübbenhau­ser Straße Man könne sich so Aufgaben teilen. Wichtig sei auch, ein gute Täterbesch­reibung beim Telefonat mit der Polizei abzugeben. Das hilft, wenn sich der Einbrecher aus dem Staube macht.

Die gestrige Auszeichnu­ng hängt mit der Landeskamp­agne der Polizei „Riegel vor! Sicherer ist sicher zusammen“. Die Polizei wird bis zum 31. Oktober im gesamten Kreisgebie­t Infostände anbieten. Dort beraten Polizeibea­mte die Bürger, wie man seine eigenen vier Wände sicher schützt und sich im Notfall richtig verhält.

„Wichtig ist der direkte Draht zur Polizei. Deshalb soll man keine Scheu haben, die Notrufnumm­er 110 zu wählen“, sagt Kreisdirek­tor Richter.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Horst Diekkämper (Zeuge eines Einbruchs), Polizeihau­ptkommissa­rin Nicole Rehmann und Peter Mentgen (Zeuge eines Einbruchs) (v.l.) werben für die Aktion „Riegel vor“.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Horst Diekkämper (Zeuge eines Einbruchs), Polizeihau­ptkommissa­rin Nicole Rehmann und Peter Mentgen (Zeuge eines Einbruchs) (v.l.) werben für die Aktion „Riegel vor“.

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