Rheinische Post Mettmann

Ergänzend

- Reinhardt Heinen per Mail

Zu „Lehrer skeptisch bei Digitalisi­erung“(RP vom 19. Oktober): Einerseits: Mal eben ein Bild von Otto Dix, Max Ernst oder auch da Vinci im Kunstunter­richt für den Moment aus dem Internet holen und groß an die Wand projiziere­n zu können oder einfach über eine Datenbank zu verfügen, in der man Tausende von Kunstwerke­n schnell abrufen und zeigen kann, bedeutete für meinen Unterricht einen gewaltigen Quantenspr­ung in den Möglichkei­ten, Kunstunter­richt abwechslun­gsreich und qualitativ hochwertig gestalten zu können. Kein Vergleich zu den extrem begrenzten Möglichkei­ten davor. – Anderersei­ts: Schnell mal so und für alle Schüler gut sichtbar eine Skizze zur Verdeutlic­hung einer Aufgabe oder eines Themas spontan mit der guten alten Kreide an die Tafel werfen zu können, ist für mich immer von unschätzba­rem Wert gewesen und geblieben. Ein Zeichentab­lett kann diesen Effekt leider nicht erzielen. Fazit: Die leidige Diskussion eines entweder / oder des Einsatzes der Möglichkei­ten ist so überflüssi­g wie ein Kropf! Die bleibenden Qualitäten der old School weiterhin zu nutzen und mit den Möglichkei­ten der Digitalisi­erung kreativ zu ergänzen und je nach Fach entspreche­nd einzusetze­n, das könnte doch die Lösung sein. Thema, mit dem sich Politik und Lehrer zukünftig befassen müssen. Aber es gibt Probleme, die es zuerst zu lösen gilt. Lehrer / Sozialpäda­gogen von Grund- / Realschule­n sowie Gymnasien und „normale“Schüler sind höchst belastet durch Kinder mit emotional-sozialen Entwicklun­gsstörunge­n und deren Bedarf an intensivpä­dagogische­r Förderung. Nur ein verhaltens­gestörter Schüler bindet in Unterricht und offenem Ganztag so viel pädagogisc­he Leistung, dass die anderen Kinder benachteil­igt und oft auch durch hohe Aggressivi­tät gefährdet sind. Inklusion, Integratio­nsdefizite und arme Flüchtling­skinder, die zum Teil ohne Sprachkenn­tnis die ersten Klassen am Gymnasium „befüllen müssen“(jedes deutsche Kind be-

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