Ergänzend
Zu „Lehrer skeptisch bei Digitalisierung“(RP vom 19. Oktober): Einerseits: Mal eben ein Bild von Otto Dix, Max Ernst oder auch da Vinci im Kunstunterricht für den Moment aus dem Internet holen und groß an die Wand projizieren zu können oder einfach über eine Datenbank zu verfügen, in der man Tausende von Kunstwerken schnell abrufen und zeigen kann, bedeutete für meinen Unterricht einen gewaltigen Quantensprung in den Möglichkeiten, Kunstunterricht abwechslungsreich und qualitativ hochwertig gestalten zu können. Kein Vergleich zu den extrem begrenzten Möglichkeiten davor. – Andererseits: Schnell mal so und für alle Schüler gut sichtbar eine Skizze zur Verdeutlichung einer Aufgabe oder eines Themas spontan mit der guten alten Kreide an die Tafel werfen zu können, ist für mich immer von unschätzbarem Wert gewesen und geblieben. Ein Zeichentablett kann diesen Effekt leider nicht erzielen. Fazit: Die leidige Diskussion eines entweder / oder des Einsatzes der Möglichkeiten ist so überflüssig wie ein Kropf! Die bleibenden Qualitäten der old School weiterhin zu nutzen und mit den Möglichkeiten der Digitalisierung kreativ zu ergänzen und je nach Fach entsprechend einzusetzen, das könnte doch die Lösung sein. Thema, mit dem sich Politik und Lehrer zukünftig befassen müssen. Aber es gibt Probleme, die es zuerst zu lösen gilt. Lehrer / Sozialpädagogen von Grund- / Realschulen sowie Gymnasien und „normale“Schüler sind höchst belastet durch Kinder mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen und deren Bedarf an intensivpädagogischer Förderung. Nur ein verhaltensgestörter Schüler bindet in Unterricht und offenem Ganztag so viel pädagogische Leistung, dass die anderen Kinder benachteiligt und oft auch durch hohe Aggressivität gefährdet sind. Inklusion, Integrationsdefizite und arme Flüchtlingskinder, die zum Teil ohne Sprachkenntnis die ersten Klassen am Gymnasium „befüllen müssen“(jedes deutsche Kind be-