Arbeitsschutz: IG Bau fordert Kontrollen
Beschäftigte können sich unter einer Notruf-Hotline der Gewerkschaft melden, wenn es brenzlig wird.
KREIS METTMANN (og) Die Industriegewerkschaft Bau schlägt Alarm: 23.100 Arbeitsunfälle auf nordrhein-westfälischen Baustellen gab es. für dne Kreis Metmann forder die Gewerkschaft deshalb mehr Arbeitsschutz-Kontrollen. Denn: Behörden kontrollieren im Kreis Mettmann nur selten, ob Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden. Das kritisiert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). In Nordrhein-Westfalen standen 434.000 Betrieben zuletzt lediglich 507 Arbeitsinspekteure bei der Gewerbeaufsicht ge- genüber. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor.„Firmen müssen praktisch nur alle paar Jahre mit einer Kontrolle rechnen – wenn überhaupt. Allein im Kreis Mettmann haben wir mehr als 13.000 Betriebe“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzende Doris Jetten. Angesichts dieser Zahlen überrasche es kaum, wenn es mancher mit der Arbeitssicherheit nicht so genau nehme, so die Gewerkschafterin. Doch gerade auf dem Bau könne das fatale Fol- gen haben. Nach Angaben der Gesetzlichen Unfallversicherung kam es auf nordrhein-westfälischen Baustellen im vergangenen Jahr zu rund 23.100 Arbeitsunfällen – 17 von ihnen endeten tödlich. Mit dem aktuellen Bau-Boom könnte das Unfallrisiko sogar steigen, warnt die IG BAU Düsseldorf. „Volle Auftragsbücher und das Arbeiten unter Zeitdruck führen allzu oft dazu, dass auf Schutzmaßnahmen verzichtet wird“, so Jetten. Immer wieder beobachte sie, wie Bauarbeiter ungesichert auf Gerüsten balancierten. Der fehlende Sicherheitsabstand zu Baggern und Kränen erhöhe die Unfallgefahr ebenfalls drastisch. „Dabei ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, für den Schutz seiner Beschäftigten zu sorgen. Tut er das nicht, macht er sich strafbar“, betont Jetten. Allerdings hielten sich viele Baufirmen nur dann an das Gesetz, wenn sie mit Konsequenzen rechnen müssten. Bei der BG Bau können sich Beschäftigte selbst melden, wenn es brenzlig wird – unter der Notruf-Hotline 0800 / 80 20 100. Die Anrufer bleiben anonym.