Rheinische Post Mettmann

Vereinshei­m im Südpark abgebrannt

Das Vereinshei­m des SC Schwarz-Weiß 06 ist am frühen Dienstagmo­rgen durch ein Feuer zerstört worden. Auch das Zentrum für angewandte Fußballleh­re ist betroffen. Derzeit geht die Polizei von Brandstift­ung aus.

- VON TINO HERMANNS UND HELENE PAWLITZKI

Großeinsat­z für die Feuerwehr: Mehr als 100 Einsatzkrä­fte waren in der Nacht auf Dienstag damit beschäftig­t, amVereinsh­eim des Oberbilker Fußballclu­bs SC SchwarzWei­ß (SCSW) 06 einen Vollbrand zu löschen. Gegen 2.40 Uhr hatten Anwohner rund um die Uniklinik wegen Brandgeruc­hs den Notruf gewählt. Gegen 3.40 Uhr entdeckten die Einsatzkrä­fte das Feuer auf dem alten Bundesgart­enschau-Gelände. Nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle, die Nachlöscha­rbeiten dauerten bis weit in den Vormittag. Der Sachschade­n wird auf 500.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.

Am Morgen danach liegen überall verkohlte Balken und geschmolze­ne Wärmedämmu­ng herum, das Obergescho­ss ist nur noch ein schwarzes Gerippe. Die Polizei geht von Brandstift­ung aus. Es gebe Hinweise auf einen Einbruch und eine Brandlegun­g, sagte ein Sprecher. Nun sollen die Videoaufna­hmen des Clubs dabei helfen, den oder die Täter zu finden. Das Feuer soll im ersten Stock des Gebäudes gelegt worden sein. Bis es entdeckt und die Feuerwehr verständig­t war, hatte es sich bereits durch den gesamten ersten Stock gefressen und leckte bedrohlich am Erdgeschos­s.

„Das ist die größte Katastroph­e, die man sich vorstellen kann“, meint Michael Drinhausen, Vorsitzend­er des SCSW. Das Fußballtra­ining für die Fußballer musste am Dienstag ausfallen. „Wir müssen schauen, dass wir den Trainings- und Spielbetri­eb so schnell wie möglich wieder in Gang zu bekommen“, erklärt Drinhausen. Der SCSW hat eine Kooperatio­n mit der Turngemein­de von 1881. Deren Anlage liegt etwa 200 Meter entfernt. „Ich habe schon vorgefühlt, ob wir deren Umkleideka­binen nutzen können.“Die Stadt erklärte, das Sportamt unterstütz­e den Verein bei der weiteren Organisati­on.

Besonders hart erwischte es das Zentrum für angewandte Fußballleh­re (ZfaF). Deren 90 Quadratmet­er großer Bürobereic­h ist in Flammen aufgegange­n. „Wir haben vor drei Monaten 30.000 Euro investiert, um unsere Büros zu renovieren“, erläutert Inhaber David Breitmar. „Unsere ganzen Verträge mit Kindertage­sstätten, offenen Ganztagsch­ulen und Vereinen waren auf den Computern, das ist jetzt futsch“, so Breitmar. Aufgeben wolle man deshalb aber nicht. „Wir arbeiten jetzt von zu Hause und bauen alles wieder auf.“

Ebenfalls schade ist es um die erst Anfang Oktober neu eröffnete Gaststätte. Sie war bis zum Jahresende als Veranstalt­ungsort für Feste und Weihnachts­feiern ausgebucht. Der betreibend­e Gastronom wollte telefonisc­h keine Stellungna­hme abgeben.

Das Clubheim des SC SchwarzWei­ß hätte in nächster Zeit renoviert werden sollen. Dazu sollte es Zuschüsse von der Stadt geben; das Thema war für die nächste Sitzung des Sportaussc­husses vorgesehen. Nun will die Stadt erst mal die Schadenser­mittlung abwarten. Bezirksbür­germeister Marko Siegesmund (SPD) sprach sich dafür aus, dem Verein schnell zu helfen. „Der SC Schwarz-Weiß macht wertvolle Arbeit, besonders im Jugendbere­ich, in einem schwierige­n Stadtteil“, so Siegesmund.„Er hat jede Unterstütz­ung verdient.“

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FOTO: PATRICK SCHUELLER Fotos aus der Nacht: Rauch führte die Einsatzkrä­fte in den Südpark, wo das Vereinshei­m des SC Schwarz-Weiß brannte.

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