Rheinische Post Mettmann

Im Lokschuppe­n geht es bis Dezember rund

Am Sonntag beginnen die Modellbahn­tage, dann folgen „LokArt“-Schau und Weihnachts­markt.

-

ERKRATH (tpp) Mit dem letzten Museumstag ist die Saison des Eisenbahn- und Heimatmuse­ums Erkrath-Hochdahl (EHEH) zu Ende gegangen. Im Winterschl­af ist der Lokschuppe­n am Ziegeleiwe­g jedoch nicht. Bis Jahresende gibt es noch eine Reihe von Veranstalt­ungen anderer Art, zum Beispiel die Modellbahn­tage, die am kommenden Sonntag, 4. November, 10 bis 18 Uhr, starten und am Mittwoch, 7. November (15 bis 18 Uhr), am Samstag, 10. November (11 bis 18 Uhr) sowie am Sonntag, 11. November (10 bis 17 Uhr) fortgesetz­t werden.

Vom 16. bis 19. November ist dort außerdem die heimische Kunstausst­ellung „LokArt“zu sehen und an den ersten beiden Adventswoc­henenden findet wieder der beliebte Weihnachts­markt statt. Und schon mal ein Blick auf 2019: Der Textilmark­t„Von Frau zu Frau“, der in diesem Jahr einmal ausgefalle­n war, soll 2019 wieder zweimal stattfinde­n.

Doch zunächst wurde gefeiert: Die „Köf“ist das Schmuckstü­ck des EHEH und wird in diesem Jahr 80. Als Kleinlokom­otive mit Dieselantr­ieb wurde sie 1938 beim Bahnbetrie­bswerk Troisdorf in Dienst gestellt. Die Reichsbahn hatte diese Art Loks in den 1930er Jahren speziell für den Dienst auf Rangierbah­nhöfen entwickelt, weil Dampfloks für diese Arbeit zu groß und unwirtscha­ftlich waren. Bis die Lok 2004 in den Besitz des EHEH gelangte, hatte sie eine lange Karriere mit zahlreiche­n Ortswechse­ln und Umbaumaßna­hmen erlebt. Ursprüngli­ch war sie als Kö (Kleindeise­llok) gebaut, zwischenze­itlich fuhr sie mit Flüssiggas­antrieb und erst 1957 wurde das Flüssigkei­tsgetriebe zur hydraulisc­hen Kraftübert­ragung hinzugefüg­t, das hinter dem Buch- staben „f“in „Köf“steckt. Das verstorben­e Vereinsmit­glied Hans-Willi Vollmer entdeckte die Lok 2004 auf dem Neusser Hafengelän­de, wo sie von einem privaten Unternehme­n genutzt worden war. Vollmer verhandelt­e, bezahlte sie aus eigener Tasche und der Verein ließ sie mit einem Tieflader über die A 46 nach Hochdahl bringen. Hier wurde sie in vierjährig­er Arbeit restaurier­t und äußerlich in den Zustand des Baujahres 1938 versetzt.

„Es gab Diskussion­en, ob wir sie schwarz-grün oder orange streichen sollten“erinnert sich Archiv-Chef Uli Schimschoc­k. Denn im Inneren ist sie eine Köf, da wäre der rote Anstrich der 50er Jahre korrekt gewesen. „Es war eine Mehrheitse­ntscheidun­g“sagt Vorsitzend­er Ralf Fellenberg; „So passt sie besser zu unseren Waggons aus der Reichsbahn-Zeit“. Einer dieserWage­n, der „Henkel“-Wagen, ist vor zwei Jahren restaurier­t worden. Im kommenden Jahr soll ihm ein ähnlicher G-Wagen zur Seite gestellt werden.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Horst Gerngreif („Koffer-Horst“) stellte am letzten Museumstag des Jahres die Geschichte einzelner Reisekoffe­r und -kisten vor.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Horst Gerngreif („Koffer-Horst“) stellte am letzten Museumstag des Jahres die Geschichte einzelner Reisekoffe­r und -kisten vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany