Rheinische Post Mettmann

ASV Mettmann wacht zu spät auf

In einer von Nickligkei­ten geprägten Bezirkslig­a-Partie zieht das Team von Maik Franke in Sonnborn den Kürzeren und verliert Ertan Sahin durch eine rote Karte.

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Was bereits vor der Partie zwischen dem SC Sonnborn und dem ASV Mettmann viele ahnten, traf ein. Es war ein Derby mit vielen Nickligkei­ten, zwei Platzverwe­isen – auf ASV-Seite Ertan Sahin – und großer, von außen herein getragener Hektik.„Hinzu kam ein Schiedsric­hter, der mit der Leitung dieser Bezirkslig­a-Begegnung völlig überforder­t war“, sagte Maik Franke. Der ASV-Trainer war nach der 3:4-Niederlage bei den abstiegsbe­drohten Sonnborner­n ziemlich sauer.Vor allem mit derVorstel­lung seines Team im ersten Durchgang, als der ASV mit 1:4 zurücklag, war er überhaupt nicht einverstan­den. „Das war die schwächste Halbzeit-Leistung, seit ich Trainer beim ASV bin.“Immerhin zeigte seine Truppe nach dem Seitenwech­sel Moral und dominierte die Partie. „Das lässt mich für das Derby in der kommendenW­oche gegen den 1. FC Wülfrath hoffen.“

Die Gäste fanden in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht zu ihrem Spiel, gewannen keine Zweikämpfe und ließen keinen zielstrebi­gen Spielaufba­u erkennen.. Die Sonnborner, die von ihrem neuen Trainer Mehrer Siala, der den ASV gut kennt, klug eingestell­t wurden, nutzten das zerfahrene Auftreten der Gäste und das miserable Abwehrverh­alten eiskalt aus. Der SC ging nach elf Minuten durch Nobil Asouni mit 1:0 in Führung. Nicht nur die Defensivab­teilung des ASV fand nicht zur Ordnung, auch der junge Keeper David Becker strahlte keine Sicherheit aus, so dass es im ASV-Strafraum mehrfach lichterloh brannte. Bei einer der wenigen geglückten Offensivak­tionen scheiterte Bajrush Azemi knapp mit einem Distanzsch­uss. Dann erhöhten die Gastgeber durch Vincent Jösch auf 2:0 (21.). Sonnborns Keeper patzte nach einer Flanke und Yassir Assakourm verkürzte per Kopfball auf 1:2 (29.). Das Siala-Team ließ sich davon nicht beeindruck­en und agierte weiterhin überlegen. Ausgerechn­et der Ex-Mettmanner Phil Elienberge­r, der sich gegen seine ehemaligen Kollegen hochmotivi­ert zeigte, erhöhte auf 3:1 (36.). Als dann erneut Aouni gar zum 4:1 (41.) traf, hatte Maik Franke die Faxen dicke.„In der Halbzeitpa­use bin ich in der Kabine etwas lauter geworden“, sagte er.

Die Gardinenpr­edigt schien die Mettmanner Fußballer aufgeweckt zu haben. Die Mannschaft zeigte nach dem Wiederanpf­iff die vom Trainer geforderte Reaktion und diktierte im zweiten Abschnitt das Geschehen.

Nach einer hohen Hereingabe in den Sonnborner Strafraum köpfte der aufgerückt­e Defensivsp­ieler Robin Fellgiebel zum 2:4 (55.) ein. Als Ali Assakur (74.) sogar der Anschlusst­reffer gelang, keimte beim ASV Hoffnung auf, die sich aber in der hektischen und von vielen Fouls geprägten Schlusspha­se nicht erfüllte.

ASV Mettmann: Becker (89. Gaszak) – Karanfilov­ski, Sahin, Fellgiebel, Fürguth (67. Top), Y. Assakour, Dogan, Tahiraj, Duraku, A. Assakour, Azemi (67. Glittenber­g).

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Trainer Maik Franke war nach der Niederlage bedient.

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