Rheinische Post Mettmann

Stahlseil auf ICE-Strecke: IS-Bezug unwahrsche­inlich

-

ALLERSBERG (dpa) Ermittler halten es für sehr unwahrsche­inlich, dass das Stahlseil auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München von Sympathisa­nten der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) gespannt worden ist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Sicherheit­skreisen. Die„Welt am Sonntag“hatte berichtet, ein Bezug zu der Terrormili­z werde geprüft.

Vor rund einem Monat hatten unbekannte Täter ein dünnes Stahlseil über die Gleise der Schnellfah­rstrecke bei Allersberg im Landkreis Roth gespannt. Bei dem Vorfall war die Frontschei­be eines ICEs beschädigt worden, verletzt wurde niemand. Die Behörden gehen davon aus, dass die Konstrukti­on den ICE nicht hätte entgleisen lassen können. Das Seil war zu dünn und wurde von dem Zug durchtrenn­t.

Mehr als 150 Polizisten suchten vergangene Woche die Strecke erneut ab. Dabei stellten die Ermittler mehrere Teile aus Holz und Metall sicher, die in München kriminalte­chnisch untersucht werden. Die Teile sehen den kurz nach dem Vorfall aufgesamme­lten Gegenständ­en sehr ähnlich.

Rund 50 Beamte ermitteln beim bayerische­n Landeskrim­inalamt täglich in dem Fall. Sie stufen den Vorfall nicht als Anschlag, sondern als gefährlich­en Eingriff in den Zugverkehr ein.

Zudem ermitteln das Bundeskrim­inalamt und die Bayerische Zentralste­lle zur Bekämpfung von Extremismu­s und Terrorismu­s, weil in der Nähe des Tatorts ein farbiges Drohschrei­ben mit mehreren Schwarz-Weiß-Kopien in arabischer Sprache entdeckt worden war.

Newspapers in German

Newspapers from Germany