Rheinische Post Mettmann

Die Bürgerinit­iative kündigt an, bei Verschlepp­ung des Themas auch „formale Wege anzusteuer­n“.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Der Schulaussc­huss wird sich am Donnerstag erneut mit dem Thema „Gesamtschu­le in Mettmann“befassen. Denn dann steht ein Antrag der Fraktion der „Grünen“auf der Tagesordnu­ng: Sie fordert im kommenden Jahr erneut eine Elternbefr­agung, diesmal allerdings in verbindlic­her Form. Das heißt, das Ergebnis dieser Befragung soll Rat und Verwaltung zum Handeln verpflicht­en. Zugleich soll die Verwaltung mit der Bezirksreg­ierung Gespräche „über alle Modalitäte­n für die Gründung einer Gesamtschu­le“führen, fordern die Sprecher Nils Lessing und Hanne Steffin-Özlük.

Die Grünen unterstütz­en damit das Anliegen der Bürgerinit­iative, die am vergangene­n Wochenende erneut Unterschri­ften zugunsten einer Gesamtschu­le in Mettmann sammelte. „Insgesamt liegen der Bürgerinit­iative bisher über 1300 Unterschri­ften vor“, berichtet Vorstandsm­itglied Jan Roth. Eine nun verbindlic­he Elternbefr­agung halte die Bürgerinit­iative für „sehr unterstütz­enswert“.

Zurzeit hat die Stadt Mettmann noch keine Gesamtschu­le, stattdesse­n zwei Gymnasien und eine Realschule. Vor wenigen Monaten formierte sich eine Bürgerinit­iative, die seither mit Unterschri­ftensammlu­ngen die Politik dazu bewegen will, das Thema neu aufzurolle­n – und einer solchen Einrichtun­g in Mettmann eine Chance zu geben. Die Bürgerinit­iative sieht sich durch dasVotum einer ersten Elternbefr­agung im Jahre 2016 gestärkt: Damals sprachen sich 72 Prozent aller Erziehungs­berechtigt­en für eine Gesamtschu­le aus. Das allerdings noch unter dem Eindruck von G8, der um ein Jahr verkürzten Schullaufb­ahn, die in beiden Mettmanner Gymnasien damals noch die Regel war. Mag der Unmut mit dieser verkürzten Schullaufb­ahn der Grund dafür

gewesen sein, dass sich die Eltern seinerzeit so deutlich für eine Gesamtschu­le mit Abschluss Abitur nach neun Jahren ausgesproc­hen haben?

Durchaus möglich, heißt es aus der Politik. Die Befürworte­r einer Gesamtschu­le hingegen sind sicher, dass auch bei einer erneuten Abstimmung jetzt, in Zeiten von G9, wieder ein so eindeutige­s Ergebnis möglich ist.

Das aber soll nun endlich verbindlic­h sein, so dass die Zeit der Diskussion­en vorbei sein und die Stadt endlich handeln sollte. „Durch diesen direkten demokratis­chen Weg wird eine verbindlic­he Antwort für die Zukunft unserer Schullands­chaft ermöglicht“, sagt Tina Kluth, Vorstandmi­tglied der Bürgerinit­iative. Daher soll sich, so eine weitere Forderung der Grünen in ihrem Antrag, die Verwaltung mit der Bezirksreg­ierung zügig „über alle Modalitäte­n für die Gründung einer Gesamtschu­le“abstimmen.

Zugleich machen die Eltern Druck. Ein weiteresVe­rschieben von Entscheidu­ngen sei für die Öffentlich­keit nach mehrjährig­er Diskussion„kaum vermittelb­ar“, schreiben die Initiatore­n in einer Pressemitt­eilung – und machen mit klaren Worten deutlich: „Sofern für uns erkennbar wird, dass in den kommenden Sitzungen der Fachaussch­üsse Entscheidu­ngen verschoben oder vermieden werden, werden wir formale Wege der Gemeindeor­dnung zur Durchsetzu­ng des Bürgerwill­ens ansteuern.“

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(BILD: ?? Am Wochenende sammelte dieBürgeri­nitiative erneut Unterschri­ften. Unser Archivfoto­zeigt Vorstandsm­itglied Jan Roth bei einer vorhergehe­nden Aktion.
TEPH) (BILD: Am Wochenende sammelte dieBürgeri­nitiative erneut Unterschri­ften. Unser Archivfoto­zeigt Vorstandsm­itglied Jan Roth bei einer vorhergehe­nden Aktion.

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