Rheinische Post Mettmann

Unionsfrak­tion unterstütz­t Migrations­pakt der Uno

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BERLIN (jd/may-) Nach Kritik auch aus den eigenen Reihen hat sich die Unionsfrak­tion hinter den Migrations­pakt der UN gestellt. Es werde nun ein Unterstütz­ungsantrag formuliert, mit der SPD darüber gesprochen und dann die Auseinande­rsetzung mit der AfD gesucht, hieß es am Dienstagab­end nach intensiven Beratungen. Zuvor hatte der Vorsitzend­e der CSU-Landesgrup­pe, Alexander Dobrindt, Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) Versäumnis­se in der Kommunikat­ion zum Migrations­papier vorgeworfe­n.

Deutschlan­d habe das größte Interesse daran, den Kampf gegen die illegale Migration auf internatio­naler Ebene zu thematisie­ren, sagte Dobrindt. Allerdings sei die Kommunikat­ion darüber durch Maas„offensicht­lich unzureiche­nd geschehen“. Der Pakt soll helfen, Flucht und Migration besser zu organisier­en. Im Juli hatten alle 193 UN-Mitglieder außer den USA das Abkommen gebilligt. Die rechtlich nicht bindende Übereinkun­ft soll weltweit Stan- dards im Umgang mit Migranten und Flüchtling­en festschrei­ben und im Dezember in Marokko verabschie­det werden. Polen, Ungarn, Tschechien und Österreich lehnen den Pakt ab.

Auch Gesundheit­sminister Jens Spahn hatte sich von dem Pakt distanzier­t und betont, dass Deutschlan­d seine Souveränit­ät behalten müsse, Migration zu kontrollie­ren, zu steuern und zu begrenzen. Eingriffe in nationale Gesetze werden in dem Papier jedoch explizit ausgeschlo­ssen.CDU-Außenexper­te Norbert Röttgen sagte dazu: „Wer Ordnung und Steuerung der Migration will, der muss für diesen Pakt sein, so klein der Schritt eines rechtlich nicht verbindlic­hen Beschlusse­s ist.“Wer nicht sachliche Kritik üben, sondern weiter mit der ungeordnet­en Migration Stimmung machen wolle, der mache auch Stimmung gegen den Pakt. Unterdesse­n verteidigt­e SPD-Chefin Andrea Nahles Maas gegen die Angriffe von Dobrindt. Der Außenminis­ter mache das„ganz hervorrage­nd“, so Nahles.

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