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Touristikv­erband: Überfüllte Orte gefährden ihr Geschäft

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BERLIN (dpa) Die Tourismusi­ndustrie muss sich nach Ansicht des Branchenve­rbandes BTW mehr Gedanken machen, wie viele Urlauber eine Region verträgt. Es gebe punktuell – etwa in Dubrovnik, Venedig, Rom – zu viele Menschen an einem Ort, sagte der Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Tourismusw­irtschaft (BTW), Michael Frenzel. „Wenn man vor der Mona Lisa steht – Ellbogen an Ellbogen – da vergeht einem selber das Lächeln“, sagte Frenzel bei einer Diskussion in Berlin. Damit mache man sich zum einen das Produkt kaputt. Zum anderen habe man auch eine Verantwort­ung etwa für die Umwelt.

Die Lust aufs Reisen sei ungebroche­n. „Das Reiseziel Deutschlan­d steuert auf das neunte Rekordjahr in Folge zu“, sagte Frenzel. Bis Ende August seien 326 Millionen Übernachtu­ngen registrier­t worden – etwa vier Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum.

An den Reiseziele­n kann das allerdings für Ärger sorgen. Das Problem, dass Ausflugszi­ele überfüllt sind, gibt es aus Frenzels Sicht keineswegs flächendec­kend. Man müsse sich aber Gedanken machen, wie man einzelne Exzesse kontrollie­re. Dann müsse man einen Weg finden, Besucherst­röme zu steuern, sagte Frenzel. Man könne versuchen, zum Beispiel Kreuzfahrt­passagiere bei ihren Landgängen besser über den Tag und in die Region zu verteilen.

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FOTO: DPA Die Stadt Dubrovnik gehört zu den touristisc­h total überlaufen­en Zielen.

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