Rheinische Post Mettmann

Bei Kita-Versorgung steht Kreis gut da

Das kreisweit beste Angebot gibt es in Haan. Auf den Plätzen folgen Monheim und Mettmann.

- VON RALF GERAEDTS

HILDEN/HAAN Wer Diskussion­en in den Ratsgremie­n mitverfolg­t, muss immer wieder den Eindruck haben, in den Städten herrsche Notstand bei der Versorgung von Kindern mit Betreuungs­plätzen. Eine Erhebung des NRW-Ministeriu­ms für Kinder, Familien, Flüchtling­e und Integratio­n des Landes gibt ein anderes Bild wider. Der Statistik zufolge rangiert die Stadt Haan bei der U3-Betreuung auf Rang sieben im Land (mit 296 Kommunen) und auf Platz 1 im Kreis Mettmann.

Bei der Einbringun­g des Haaner Haushaltsp­lanes merkte Doris Abel, Leiterin des Amtes für Finanzwese­n, an: „Wir brauchen uns hinter niemandem zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Nach der landesweit­en Statistik, die auf den Seiten des Familienmi­nisteriums abgerufen werden kann, liegt dieVersorg­ungsquote für 1- bis 2-Jährige im aktuellen KiTa-Jahr in Haan bei 75,1%. Auch Monheim als selbsterna­nnte ,Hauptstadt für Kinder’ kann da nicht mithalten. Wir liegen landesweit auf dem siebten Platz, kreisweit sind wir die Besten.“

Die Zahlen des Landes basieren auf den Anmeldunge­n der Jugendämte­r für U3- und Ü3-Plätze für das Kindergart­enjahr 2018/19. Daraus haben die Statistike­r Versorgung­squote ermittelt. Das Land rechnet die drei U3-Jahrgänge – von 0 bis 2 Jahren. Danach ergeben sich für die Städte im Kreis folgende Werte: Haan 49 Prozent, Monheim 45,9 Prozent, Mettmann 45,4 Prozent, Hilden 42,5 Prozent, Erkrath 39,1 Prozent, Heiligenha­us 36,3 Prozent, Ratingen 35,5,Velbert 34,1 undWülfrat­h 31,3 Prozent. Viele Städte rechnen bei der Quote gerne nur mit den Jahrgängen 1 und 2. Da ergeben sich naturgemäß höhere Quoten: Haan 75,1, Monheim 71,6, Mettmann 70,1, Hilden 65,9%. Wülfrath erreicht immer noch 47,7 Prozent.

Landesweit stehen im aktuellen Kindergart­enjahr im Land 623.300 Plätze in über 10.000 Kindertage­seinrichtu­ngen zur Verfügung. Hinzu kommen rund 61.400 Plätzen in der Kindertage­spflege. Das Ministeriu­m spricht von einem guten Betreuungs­angebot. „Bezogen auf die ein- und zweijährig­en Kinder – also die Kinder, die seit dem 1. August 2013 einen Rechtsansp­ruch auf ei- nen Betreuungs­platz haben – beträgt dieVersorg­ungsquote in Nordrhein-Westfalen rund 58 Prozent“, heißt es auf der Homepage (www. mkffi.nrw). Mit Blick auf diesen Durchschni­ttswert haben nur Wülfrath, Velbert, Ratingen, Langenfeld und Heiligenha­us einen Nachholbed­arf. In den anderen Städten des Kreises ist das Angebot an U3-Plätzen überdurchs­chnittlich.

Aber: Die Elternwüns­che haben sich verändert. Tatsächlic­h ist die Nachfrage nach Betreuungs­plätzen deutlich angestiege­n. In den Städten gibt es vielfach Warteliste­n für einen Kita-Platz. Und ohne Vielzahl von Plätzen in der Kindertage­spflege könnten die Kommunen den Rechtsansp­ruch nicht im Entferntes­ten erfüllen.

In Haan beispielsw­eise fehlen aktuell sechs Gruppen. Dieser Bedarf soll gedeckt werden durch die neue viergruppi­ge Kita am Erikaweg und einen weiteren Kindergart­en. Momentan laufen Gespräche zwischen Stadt und der Evangelisc­hen Kirche, am Standort Kurze Straße den bisher zweigruppi­gen Kindergart­en durch einen größeren Neubau auf dem gleichen Gelände zu ersetzen.

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SIUS/DPA ?? Blick auf eine Kindergart­en-Garderobe. Die Städte im Kreis haben ein meist überdurchs­chnittlich­es Angebot. Trotzdem müssen Eltern für Kinder oft auf einen freien Platz warten.
FOTO: CHRISTIAN CHARI- SIUS/DPA Blick auf eine Kindergart­en-Garderobe. Die Städte im Kreis haben ein meist überdurchs­chnittlich­es Angebot. Trotzdem müssen Eltern für Kinder oft auf einen freien Platz warten.

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