Bei Kita-Versorgung steht Kreis gut da
Das kreisweit beste Angebot gibt es in Haan. Auf den Plätzen folgen Monheim und Mettmann.
HILDEN/HAAN Wer Diskussionen in den Ratsgremien mitverfolgt, muss immer wieder den Eindruck haben, in den Städten herrsche Notstand bei der Versorgung von Kindern mit Betreuungsplätzen. Eine Erhebung des NRW-Ministeriums für Kinder, Familien, Flüchtlinge und Integration des Landes gibt ein anderes Bild wider. Der Statistik zufolge rangiert die Stadt Haan bei der U3-Betreuung auf Rang sieben im Land (mit 296 Kommunen) und auf Platz 1 im Kreis Mettmann.
Bei der Einbringung des Haaner Haushaltsplanes merkte Doris Abel, Leiterin des Amtes für Finanzwesen, an: „Wir brauchen uns hinter niemandem zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Nach der landesweiten Statistik, die auf den Seiten des Familienministeriums abgerufen werden kann, liegt dieVersorgungsquote für 1- bis 2-Jährige im aktuellen KiTa-Jahr in Haan bei 75,1%. Auch Monheim als selbsternannte ,Hauptstadt für Kinder’ kann da nicht mithalten. Wir liegen landesweit auf dem siebten Platz, kreisweit sind wir die Besten.“
Die Zahlen des Landes basieren auf den Anmeldungen der Jugendämter für U3- und Ü3-Plätze für das Kindergartenjahr 2018/19. Daraus haben die Statistiker Versorgungsquote ermittelt. Das Land rechnet die drei U3-Jahrgänge – von 0 bis 2 Jahren. Danach ergeben sich für die Städte im Kreis folgende Werte: Haan 49 Prozent, Monheim 45,9 Prozent, Mettmann 45,4 Prozent, Hilden 42,5 Prozent, Erkrath 39,1 Prozent, Heiligenhaus 36,3 Prozent, Ratingen 35,5,Velbert 34,1 undWülfrath 31,3 Prozent. Viele Städte rechnen bei der Quote gerne nur mit den Jahrgängen 1 und 2. Da ergeben sich naturgemäß höhere Quoten: Haan 75,1, Monheim 71,6, Mettmann 70,1, Hilden 65,9%. Wülfrath erreicht immer noch 47,7 Prozent.
Landesweit stehen im aktuellen Kindergartenjahr im Land 623.300 Plätze in über 10.000 Kindertageseinrichtungen zur Verfügung. Hinzu kommen rund 61.400 Plätzen in der Kindertagespflege. Das Ministerium spricht von einem guten Betreuungsangebot. „Bezogen auf die ein- und zweijährigen Kinder – also die Kinder, die seit dem 1. August 2013 einen Rechtsanspruch auf ei- nen Betreuungsplatz haben – beträgt dieVersorgungsquote in Nordrhein-Westfalen rund 58 Prozent“, heißt es auf der Homepage (www. mkffi.nrw). Mit Blick auf diesen Durchschnittswert haben nur Wülfrath, Velbert, Ratingen, Langenfeld und Heiligenhaus einen Nachholbedarf. In den anderen Städten des Kreises ist das Angebot an U3-Plätzen überdurchschnittlich.
Aber: Die Elternwünsche haben sich verändert. Tatsächlich ist die Nachfrage nach Betreuungsplätzen deutlich angestiegen. In den Städten gibt es vielfach Wartelisten für einen Kita-Platz. Und ohne Vielzahl von Plätzen in der Kindertagespflege könnten die Kommunen den Rechtsanspruch nicht im Entferntesten erfüllen.
In Haan beispielsweise fehlen aktuell sechs Gruppen. Dieser Bedarf soll gedeckt werden durch die neue viergruppige Kita am Erikaweg und einen weiteren Kindergarten. Momentan laufen Gespräche zwischen Stadt und der Evangelischen Kirche, am Standort Kurze Straße den bisher zweigruppigen Kindergarten durch einen größeren Neubau auf dem gleichen Gelände zu ersetzen.