Rheinische Post Mettmann

Die Opernchefi­n ist gern über den Dächern der Stadt

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Seit dem Sommer 2014 lebt die Österreich­erin Alexandra Stampler-Brown – sie wurde in der Steiermark geboren – in Düsseldorf. Als Geschäftsf­ührerin der Deutschen Oper am Rhein ist die aktuelle ihre fünfte Spielzeit. Sie studierte an der Universitä­t Wien Rechtswiss­enschaften, ist selbst Musikerin, spielt Violine. Geboren als Spross einer die Hausmusik emsig pflegenden Familie hat sie somit schon früh ihre beiden Kern-Interessen parallel verfolgt: nämlich das profession­elle Geigenspie­l auf der einen und Jura- und Wirtschaft­sstudien auf der anderen Seite.

Bevor die 44-Jährige in die Landeshaup­tstadt kam, lebte sie unter anderem zehn Jahre in Schottland. Der Grund: Sie ist mit einem Schotten verheirate­t. Dort sammelte sie Erfahrunge­n im Tourneethe­aterbetrie­b und steuerte Koprodukti­onen mit dem Edinburgh-Festival. Anschließe­nd war sie als Kaufmännis­che Direktorin am Stadttheat­er Klagenfurt beschäftig­t.

Stampler-Brown hat zahlreiche Freunde und Verwandte sowohl in Schottland als auch in ihrer Heimat Österreich. „Düsseldorf liegt ganz genau in der Mitte“, sagt sie freudig. Und sie mag die Stadt sehr, fühlte sich sehr schnell heimisch und vor allem heimelig. „Düsseldorf ist sehr lebenswert, mit allen Vorteilen, aber ohne den Stress einer Großstadt“, sagt sie. Hier sind ihre Lieblingso­rte in der Landeshaup­tstadt. Dachterras­se Dreischeib­enhaus „Als Österreich­erin vermisse ich natürlich manchmal meine Berge und vor allem den Ausblick, den man von oben hat“, sagt Stampler-Brown. Deshalb gefällt ihr die zum Restaurant Phoenix gehörende Dachterras­se in der 22. Etage des Dreischeib­enhauses so sehr, denn „der Ausblick über Düsseldorf ist einfach unglaublic­h spektakulä­r“. Auch wenn die Terrasse nur zu bestimmten Zeiten für Besucher zugänglich ist – Interessie­rte sollten unbedingt vorher anfragen – hatte sie schon so manche Gelegenhei­t, den Ausblick zu genießen. „Außerdem finde ich das Haus selbst und seine Architektu­r wunderbar und freue mich, dass dieses tolle, denkmalges­chützte Gebäude mitten in der Stadt mit viel Liebe erhalten und modernisie­rt wurde.“

Südpark mit Café und Streichelz­oo „Ich mag den schönen Park zum Spaziereng­ehen, die vielen unterschie­dlichen Wege, die Ruhe dort abseits der Hektik des Alltags“, sagt Stampler-Brown. Wenn sie Freunde mit Kindern zu Gast hat, gehört ein Besuch des Streichelz­oos selbstvers­tändlich zum Programm. „Am schönsten ist es natürlich, wenn die Tiere Junge haben.“Gut gefällt ihr zudem, dass im Café Südpark Menschen mit Handicap arbeiten und dort ihr Bestes geben können.

Kaiserswer­th „Der Stadtteil steckt voller Überraschu­ngen. Der historisch­e Ortskern mit seinen wun- derbaren Innenhöfen, der Platz rund um die Basilika sind immer einen Ausflug wert“, sagt die 44-Jährige. „Wenn wir Besuch aus Österreich oder Schottland haben, fahren wir gern nach Kaiserswer­th, machen einen Rundgang, trinken Kaffee oder essen Eis. Anschließe­nd nehmen wir für den Rückweg die Fähre.“

Corneliusp­latz „Seit der Platz fertig ist, ist er natürlich besonders schön“, sagt Stampler-Brown. Genutzt hat sie ihn aber auch vorher schon – insbesonde­re wegen seiner Nähe zur Oper – um mittags „mal kurz frische Luft zu schnappen“. Und jetzt freut sie sich auf die Adventszei­t und den Weihnachts­markt mit Eisbahn und Hüttenzaub­er. „Ein Christkind­lmarkt – wie wir in Österreich sagen – gehört doch zum Winter einfach dazu, er belebt die Stadt und ist gemütlich“, sagt sie. Sicher wird sie auch dieses Jahr wieder das eine oder andere Weihnachts­geschenk dort finden.

Oberkassel­er Rheinufer Grundsätzl­ich findet die Opern-Geschäftsf­ührerin es spannend, an einem großen Fluss zu leben. „Der Fluss verändert sich ständig – es gefällt mir, das zu beobachten. Zudem mag ich es, den großen Transports­chiffen zuzusehen“, erklärt sie ihre leidenscha­ftliche Liebe zum Rhein. Und wann immer es zeitlich passt, geht sie mit ihrem Mann am Rheinufer spazieren und genießt den gemeinsame­n Austausch. Beate Werthschul­te

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Einer der Lieblingso­rte von Alexandra Stampler-Brown ist die Dachterras­se im Dreischeib­enhaus.

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