Fußballer setzen Signal gegen Gewalt und Rassismus
DÜSSELDORF (hel) Michael Gomez fühlt sich wohl in Deutschland. Der 27-jährige Senegalese lebt seit 2009 in seiner „zweiten Heimat“Düsseldorf und ist bestens integriert. Es war der Fußball, der ihn Freunde und Anerkennung hat gewinnen lassen, wie der Defensivspezialist verrät und freimütig bekennt. „Fußball ist gut für die Seele“, sagte er. Seit Saisonbeginn gehört Gomez, der inzwischen als Elektriker tätig ist, dem Kader des B-Kreisligisten SG Benrath-Hassels an. Beim Aktionstag Antidiskriminierung, den der Fußballverband Niederrhein im Fußballkreis Düsseldorf als Pilotprojekt ins Leben gerufen hat, waren am Sonntag bei der Meisterschaftsbe- gegnung des B-Kreisligisten gegen den Garather SV Sport und Integration genau das Thema.
Um die Vereine bei dieser gesellschaftlich wichtigen Eingliederungs-Aufgabe zu unterstützen, dazu haben die Verbandsverantwortlichen wie FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer und der Kreisvorsitzende Bernd Biermann amWochenende anlässlich dreier Amateurbegegnungen vor Ort ein offenes Ohr gezeigt für die Belange der Betroffenen. Selbst DFB-Vize Peter Frymuth ließ es sich nicht nehmen, dem Projektauftakt in seiner Heimatstadt auf der Anlage in Hassels beizuwohnen und die Veranstaltung als „Symbol einer besonderen Art“zu würdigen.
Was kann Fußball leisten? Welche Herausforderungen, etwa durch Diskriminierung, sind zu bewältigen? Antworten auf diese wichtigen Fragen wurden in einem Halbzeitpausengespräch der Amateurbegegnung zwischen der Reserve der Hasselaner und dem benachbarten Garather SV beantwortet. Die Vereinsvorsitzenden Peter Heinen (GSV) und Wolfgang Monski (SG) informierten insbesondere über erfolgreiche Aktionen, mit denen sich beide Klubs der Herausforderung von Integration vor allem von Flüchtlingen offensiv gestellt haben. Sowohl in Hassels als auch in Garath schließlich waren Zeltunterkünfte für geflüchtete Menschen seinerzeit direkt auf derSportanlage oder in unmittelbarer Nähe aufgestellt worden.
„Wir haben Flüchtlingskinder sofort bei uns aufgenommen“, betonte Monski. So klappt Zusammenleben, wenn, wie es Heinen ausführte, der Wille zur Integration auf beiden Seiten vorhanden ist. Außer in Hassels waren Jürgen Kreyer, Bernd Biermann und Kreis-Konfliktberater Wolfgang Schneider auch inWersten und auf der Anlage des MSV Düsseldorf an der Heidelberger Straße unterwegs, um die Integrationsarbeit in den Fußballvereinen zu unterstützen und zugleich ein deutliches Signal zu setzen gegen Gewalt und Rassismus.